ON-Serie „Junges Ehrenamt“ Eine große Stütze der kirchlichen Jugendarbeit

Udo Hippen
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Von Udo Hippen
| 14.10.2023 11:48 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Großer und feierlicher Moment: Lea Matschke beim Predigen während der Konfirmationsgottesdienste im vergangenen Jahr in der Jacobi-Kirche Warsingsfehn. Foto: privat
Großer und feierlicher Moment: Lea Matschke beim Predigen während der Konfirmationsgottesdienste im vergangenen Jahr in der Jacobi-Kirche Warsingsfehn. Foto: privat
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Wir zeichnen junges Ehrenamt aus. Die Vorstellung der zehn Nominierten geht mit Lea Matschke weiter. Kaum zu glauben, wie vielfältig sich die 21-Jährige in der Jacobi-Kirche Warsingsfehn engagiert.

Warsingsfehn - Wie der Besuch des Kindergartens den Weg für ein aktives Leben in der Kirche prägen kann, zeigt sich an Lea Matschke. Die 21-Jährige hat ihre Kindergartentage in einem Haus mit christlichem Hintergrund verbracht. „Die Rituale habe ich mit nach Hause genommen“, erzählt sie im Gespräch mit den ON davon, dass sie bei ihren Eltern zum Beispiel das Beten vor dem Essen eingeführt habe. „Das war für mich wichtig“, erinnert sich die Warsingsfehntjerin. Was folgte, war die Konfirmandenzeit. „Meine Eltern fanden es richtig, mich dort anzumelden“, erzählt sie weiter. Dass Leas Eltern das richtige Gespür hatten, zeigen die folgenden Jahre.

Belohnt das Engagement junger Menschen: der Young-People-Award „Goldene Pyramide“.
Belohnt das Engagement junger Menschen: der Young-People-Award „Goldene Pyramide“.

„Meine Geschichte in der Jacobi-Kirchengemeinde beginnt im Jahr 2017“, beschreibt Lea Matschke den Start in das Ehrenamt als sogenannter „Teamer“. „Nach meiner eigenen Konfirmation wurde ich hier Jugendgruppenleiterin, da mich die Arbeit mit anderen Jugendlichen schon immer begeistert hat und ich andere auf ihrem Lebensweg unterstützen wollte.“ Bis heute – sieben Jahre später – ist sie Teil des Teams und hat dafür im vergangenen Jahr offiziell einen Jugendleiter- und für den Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) einen Sportassistentschein gemacht. „Als Gruppenleiterin unterstütze ich die Jugendlichen bei ihren privaten- und auch bei Glaubens-Problemen und leite sie durch ihre Konfirmationszeit.“

Video
Nominiert für die "Goldene Pyramide" | Lea Matschke - CVJM Warsingsfehn
13.10.2023

Eigene Predigt während des Jugendgottesdienstes an Heiligabend

Im Zuge ihres kirchlichen Ehrenamtes zählt Lea Matschke auch zum Jugendgottesdienst-Team und gestaltet aktiv die Gottesdienste mit. Einer der Höhepunkte sei Jahr für Jahr die Weihnachtszeit, wenn an Heiligabend eine Messe aus der Feder der Jugendlichen stammt. „Da habe ich auch schon eine Predigt gehalten“, erzählt sie mit gewissem Stolz und spricht von einer „tollen Erfahrung“. Gleichzeitig richtet sie Lob und Dank an Pastor Cord Eichholz-Schinner, der dem Jugendteam die Freiheit gebe, sich zu entfalten. „Ich habe ihm die Predigt vorher zu lesen gegeben und er gab mir Tipps zur Verbesserung, gehalten habe ich sie dann alleine.“

Wichtige Stütze der kirchlichen Jugendarbeit in Warsingsfehn: Lea Matschkes ehrenamtliches Engagement ist in vielfältiger Weise erkennbar. Foto: Markus Weymer
Wichtige Stütze der kirchlichen Jugendarbeit in Warsingsfehn: Lea Matschkes ehrenamtliches Engagement ist in vielfältiger Weise erkennbar. Foto: Markus Weymer

Gestärkt durch Lea Matschkes Arbeit in der Gemeinde ist sie dann zur Vorstandsvorsitzende im Kirchenkreisjugendkonvent Emden-Leer ernannt worden. „Da versuchen wir, die Gemeindearbeit und Jugendarbeit in den Landkreisen miteinander zu verbinden, damit wir uns untereinander vernetzen können“, beschreibt sie im Gespräch die Arbeit in dem Konvent.

Goldene Pyramide

Um junges Ehrenamt zu würdigen, haben die Ostfriesischen Nachrichten und Radio Nordseewelle in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Lotterie „Goldene 7“ unter dem Titel „Goldene Pyramide“ einen mit insgesamt 6000 Euro Preisgeld dotierten Young-People-Award ausgerufen, der das ehrenamtliche Engagement junger Menschen (30 Jahre alt und jünger) würdigt und auszeichnet.

Dazu wurden von Lesern und Hörern mehr als 80 Kandidaten nominiert, aus denen jetzt von einer Jury zehn potenzielle Preisträger ausgewählt wurden, die ab jetzt jeweils sonnabends in den ON vorgestellt werden. Im Anschluss daran werden ein Online- und ein erneutes Jury-Voting die Entscheidung bringen.

„Ich kann den Freiwilligendienst nur empfehlen“

Ausgelaufen im September ist ihr Jahr als Bundesfreiwilligendienstlerin im CVJM Warsingsfehn. „Während dieser Zeit habe ich viele tolle Kleingruppen wie die Jungschar oder den Ten Sing unterstützt“, berichtet die 21-Jährige von einer Phase ihres Lebens, in der sie viel gelernt und wertvolle Erfahrungen gesammelt habe. „Ich kann den Freiwilligendienst nur empfehlen“, erklärt sie. Gerade wenn man als junger Mensch nicht genau wisse, wohin einem der Weg führe, sei dies eine gute Möglichkeit zur Orientierung. „Eine tolle Zeit“, macht Lea Matschke aus ihrer Begeisterung dafür keinen Hehl. „Außerdem habe ich mit einer anderen ehrenamtlichen Mitarbeiterin eine neue Kleingruppe für Jugendliche und junge Erwachsene namens ,Young Spirit' gegründet, in der diese einen Ort geschenkt bekommen, in dem sie entspannen und sich austauschen können“, berichtet sie weiter.

Ein Jahr im Überblick: Im Rahmen des Abschlussseminars vom CVJM präsentierte Lea Matschke ihren Bundesfreiwilligendienst komprimiert auf einer Tafel. Foto: privat
Ein Jahr im Überblick: Im Rahmen des Abschlussseminars vom CVJM präsentierte Lea Matschke ihren Bundesfreiwilligendienst komprimiert auf einer Tafel. Foto: privat

Die Aufzählung ihres ehrenamtlichen Engagements ist damit nicht abgeschlossen: Beim CVJM wurde die Warsingsfehntjerin im vergangenen Jahr stellvertretende Vorsitzende des Votstandes. Nebenbei hat sie sich noch von der IGS Moormerland aus von 2018 bis 2020 jährlich bei der Haus- und Straßensammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. beteiligt. Besonders Spaß gemacht habe ihr obendrein der Einsatz bei dem Festival „TanzAmGleis“ in Rhauderfehn. „Da hatte ich die Chance, in einem Essenswagen mitzuhelfen“, ergänzt Lea Matschke die Liste ihrer ehrenamtlichen Arbeit.

„Meine Wurzeln sind hier“

Für die Jacobi-Kirche in Warsingsfehn ist Lea Matschke ohne Umschweife als Stütze der Gemeinde zu bezeichnen. „Vor allem, was die Jugendarbeit betrifft“, wirft sie im Gespräch ein. Auch, wenn die 21-Jährige im nächsten Jahr zum Studium nach Hamburg zieht, wird die Kirche ihr Begleiter bleiben. „Meine Wurzeln sind hier“, erklärt sie, spricht aber auch davon, sich am neuen Ort eine Kirchengemeinde suchen zu wollen.

Rüdiger Musolf, Schulleiter des Auricher Gymnasiums „Ulricianum“, findet in seinem Grußwort nur positive Worte: „Um wie viel ärmer wäre unser Land, wenn es nicht Menschen wie Lea Matschke gäbe, die einen Großteil ihrer freien Zeit selbstlos für andere Menschen einsetzen“, bringt er es auf den Punkt.

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