ON-Serie „Junges Ehrenamt“ Mit Leib und Seele für die kirchliche Jugendarbeit
Wir zeichnen junges Ehrenamt aus. Hanna Kruse ist in der Johanniskirchengemeinde Sandhorst aktiv.
Aurich-Sandhorst - Mit welcher Leidenschaft und Begeisterung Hanna Kruse sich in der evangelischen Jugend des Kirchenkreises Aurich ehrenamtlich engagiert, wird in einem Gespräch mit der 19-jährigen Gymnasiastin und ihren Freundinnen Anneke Pollmann und Janna Albers schnell ersichtlich.
Sie ist nicht nur in der evangelisch-lutherischen St.-Johanniskirchengemeinde Sandhorst tätig, sondern auch im Kirchenkreis Aurich, dem Sprengel Ostfriesland-Ems und der Landeskirche Hannovers.
Freundinnen: Hanna ist eine Macherin mit viel Kreativität
Ohne Hanna Kruse würde aller Wahrscheinlichkeit nach viel in der evangelischen Jugend in Aurich und darüber hinaus wegfallen, lautet der Tenor nicht nur aus dem Kirchenkreis. Für ihre Freundinnen Anneke Pollmann und Janna Albers, beide ebenfalls sehr aktiv in der kirchlichen Jugendarbeit, ist Hanna eine Macherin mit viel Kreativität und immer wieder neuen Ideen, die kaum jemand auf dem Schirm habe.
Zudem sei sie eine hervorragende Planerin mit Überblick, die jeden Termin im Kopf habe sowie immer einen Plan von A bis Z. Alle würden ihr stets vertrauensvoll folgen. Bei Hanna Kruse komme viel aus dem Bauch heraus und sie habe einfach ein Gefühl für alle Situationen und Momente, sagt Freundin Janna.
Ehrliche Rückmeldungen in der Arbeit mit Kindern
Sie und Hanna lernten sich 2019 bei einer Kinderfreizeit kennen. Für sie sei Hanna, die so herzlich mit den Kindern und dem Team sei, in der Jugendarbeit einfach unersetzlich. Hanna Kruse sei ein ständiger Ansprechpartner für viele Jugendliche im Raum Aurich und habe immer ein offenes Ohr für sie.
Goldene Pyramide
Um junges Ehrenamt zu würdigen, haben die Ostfriesischen Nachrichten und Radio Nordseewelle in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Lotterie „Goldene 7“ unter dem Titel „Goldene Pyramide“ einen mit insgesamt 6000 Euro Preisgeld dotierten Young-People-Award ausgerufen, der das ehrenamtliche Engagement junger Menschen (30 Jahre alt und jünger) würdigt und auszeichnet.
Dazu wurden von Lesern und Hörern mehr als 80 Kandidaten nominiert, aus denen jetzt von einer Jury zehn potenzielle Preisträger ausgewählt wurden, die ab jetzt jeweils sonnabends in den ON vorgestellt werden. Im Anschluss daran werden ein Online- und ein erneutes Jury-Voting die Entscheidung bringen.
„Ich finde die Kinderarbeit so schön, weil die Kinder so ehrlich zu einem sind und das sagen, was sie auch tatsächlich meinen. Und sie freuen sich einfach extrem über alles, was wir ihnen anbieten und sind dabei so sehr dankbar“, erzählt Hanna Kruse.
Mutter war der Weg in die Kirche
Erstmals kam sie als kleines Kind im Alter von drei Jahren durch ihre Mutter Daniela Saathoff mit der Institution Kirche in Berührung, die seit jeher in der Kirchenarbeit aktiv ist und seinerzeit wie auch jetzt den Kindergottesdienst in der Martin-Luther-Kirche Moordorf leitet.
Kommenden Sonntag werde ihre Mutter – sie hat Hanna stets gefordert und gefördert in der Kirchenarbeit – offiziell als Lektorin in den Kirchenkreis Aurich eingeführt.
Ausbildung zur Teamerin direkt nach der Konfirmation
Nach der Konfirmandenzeit ließ sich Hanna Kruse, animiert von der Kirchenkreisjugendwartin Christine Kruse, im „TEAM4U“ zur Teamerin (Betreuerin) ausbilden, um ihren Aktivitäten noch mehr Gewicht zu geben. Ihrer Heimatkirchengemeinde Moordorf kehrte sie vor einiger Zeit mehr oder weniger den Rücken, auch wenn sie nach wie vor in Moordorf im Kindergottesdienst noch aktiv ist.
Sie bringt sich nunmehr in Sandhorst überwiegend mit allem, was sie so stark macht, ein. Den Wechsel habe sie vorgenommen, so Hanna Kruse, weil ehrenamtliches Engagement von unterschiedlichen Leuten unterschiedlich stark geschätzt werde.
Immer mehr Aufgaben und Verantwortung
Im Kirchenkreis waren die Verantwortlichen schon seit geraumer Zeit auf das Wirken und unermüdliche Engagement der jungen Moordorferin aufmerksam geworden. Nach und nach übernahm Hanna Kruse mehr und mehr Aufgaben, wie das Organisieren und Begleiten von Konfi-Freizeiten, Kindergottesdiensten und Kinderbibelwochen in mindestens drei Gemeinden.
Sie leitet regelmäßige Übernachtungen von Kindern in der Kirche oder Ausflüge in verschiedene Freizeitparks, begleitet Kinderfreizeiten des Kirchenkreises, ist auf Jugendfreizeiten quer durch Europa dabei und übernahm Verantwortung auf dem Landesjugendcamp, welches alle zwei Jahre mit etwa 2000 Jugendlichen in Verden stattfindet.
Auch auf Landeskirchenebene für die Jugend aktiv
Zudem ist Hanna Kruse Vorstandsmitglied der evangelischen Jugend im Kirchenkreis Aurich und dem Sprengel Ostfriesland-Ems und fährt zu Vollversammlungen der Evangelischen Jugend der Hannoverschen Landeskirche, um auch auf Landesebene mitzuwirken. Sie war Ansprechpartnerin auf dem jüngsten Kirchentag in Nürnberg und gestaltet den Kirchentag 2025 in Hannover mit.
Die Teilnahme an dem Projekt „Jugend mit Wirkung“ der Landeskirche Hannovers brachte nun der Jugendarbeit des Kirchenkreises Aurich Fördergelder in Höhe von 160.000 Euro ein. Sie sollen für ein geplantes Jugendkulturcafé in der Auricher Innenstadt verwendet werden.
Vielleicht führt der Weg ins Pastorenamt
Die eigenen persönlichen Planungen hat die Erkrankung Post-Vac, die Hanna Kruse seit geraumer Zeit schwer zu schaffen macht, durcheinandergewirbelt. Das angestrebte Abitur wird sie nun wahrscheinlich erst 2025 ablegen können. Deshalb ist ihr Berufswunsch, Theologie zu studieren und Pastorin zu werden, momentan gefühlt noch weit weg. Sie sei wieder unsicher, dabei sei sie schon einmal davon recht überzeugt gewesen, meint Hanna Kruse.
Für das junge Ehrenamt hatte sie nicht nur ihre Mutter vorgeschlagen, sondern auch andere aus dem Kirchenkreis. So wie Kea Irmer, die selbst in der Auricher Jugend- und ostfriesischen Sprengelarbeit aktiv war und nun Mitglied der Landessynode ist, mit Unterstützung von Janna Albers – ohne dass Hanna Kruse davon wusste.
„Hanna ist eine Kämpfernatur“
„Hanna ist eine Kämpfernatur, die ihren Mitmenschen und vor allen Dingen Kindern und Jugendlichen immer zur Seite steht und hilft, wo sie kann. Für sie ist die evangelische Jugend eine Art Familie und gibt ihr Halt im Leben. Nicht nur der Glaube, sondern auch besonders die Gemeinschaft, die wir gemeinsam dort leben, stärkt sie jeden Tag“, schreiben Kea Irmer und Janna Albers in ihrem Bewerbungsschreiben.
„Unsere Familie ist ein Stück Ehrenamt“
Eine große Stütze der kirchlichen Jugendarbeit
„Mein Ehrenamt füllt manchmal eine 40-Stunden-Woche aus“
Sicherheit am Badesee liegt in ihren Händen
Über den Beruf den Spaß am Ehrenamt gefunden