Facelift für den Mazda MX-5 Der weltweit meistverkaufte Roadster
Dem außergewöhnlichen Auto geht eine außergewöhnliche Entstehungsgeschichte voraus.
Ostfriesland - 1989 startete der japanische Autohersteller Mazda die Produktion des MX-5, ein Jahr später rollte der Roadster zu den deutschen Vertragshändlern. In den vergangenen drei Jahrzehnten sind weit mehr als eine Million Exemplare des Zweisitzers verkauft worden – jetzt wurde das Facelift der vierten Generation (Modell-Code ND 2) präsentiert.
So außergewöhnlich wie das Auto selbst ist auch seine Entstehungsgeschichte, denn alles begann mit einem Interview im März 1979. Genauer gesagt: Alles begann, als das Interview zwischen Robert Hall und Mazda-Entwicklungschef Kenichi Yamamoto, dem damaligen Entwicklungschef von Mazda, beendet war. Denn da fragte der japanische Manager den amerikanischen Journalisten, welches Auto denn noch im Mazda-Programm fehle. Und Mister Hall entgegnete spontan: „Einen leichten Sportwagen. Ein kleiner, preiswerter Roadster, in der Art der frühen MG; nur zuverlässig genug, um auch im Regen anzuspringen. Er muss nicht stark sein, aber er soll Spaß machen.“
Kenichi Yamamoto soll zunächst ziemlich skeptisch gewesen sein. Eine eigens für die USA in Auftrag gegebene Marktforschungsstudie ergab jedoch, dass für ein solches Automobil tatsächlich Käuferschichten erreicht werden könnten. Hirotaka Tachibana sorgte dann für den Durchbruch: Der Entwicklungsingenieur hatte seinem Chef für eine Dienstfahrt nämlich einen Triumph Spitfire besorgt – und Kenichi Yamamoto war fortan infiziert vom Roaster-Virus. Als er 1983 vom Leiter der Entwicklungsabteilung zum Konzernchef bei Mazda aufstieg, war klar: Das Projekt namens P 729 wird tatsächlich realisiert. 1984 entstand der erste Prototyp.
Etwa 35.500 D-Mark kostete der offene Zweisitzer bei der Markteinführung 1990 in Deutschland. Legendär waren die Klappscheinwerfer – ebenso wie die Fahrleistungen: Der MX-5 besaß zwar nur einen Vierzylindermotor mit 1,6 Litern Hubraum, aber die 115 PS Leistung sorgten dennoch für ordentlich Vortrieb, da der Roadster lediglich 955 Kilo wog. Die tiefe Sitzposition und Hinterradantrieb verstärkten zusätzlich das Sportwagen-Feeling.
Das Auto wurde im Laufe der Jahre immer nur behutsam weiterentwickelt. Gravierende Eingriffe in die DNA des puristischen Zweisitzers waren unnötig, sein Konzept einfach zu stimmig. Wer einen MX-5 fährt, der verzichtet gerne auf zu viel Firlefanz. Okay, inzwischen gibt es eine elektrische Verdeckbetätigung, ja sogar eine Targa-Version namens RF mit einem dreiteiligen, versenkbaren Dach. Und auch einige Assistenzsysteme und hochwertige Materialien im Innenraum haben im Laufe der Zeit Einzug gehalten. Geblieben ist aber bis heute dieses besondere Cabrio-Feeling.
Erste Modellserie ist
in der Szene gefragt
Kein Wunder, dass gepflegte Modelle in der Szene gefragt sind. Frühe MX-5 der ersten Serie mit dem Code NA (1989-1998) dürfen bereits das H-Kennzeichen tragen, im guten Zustand sind 12.000 Euro oder mehr fällig.
Das eingangs erwähnte Facelift der Generation vier ist erneut behutsam vollzogen worden. Die – bedauerlicherweise – seit der zweiten Modellreihe nicht mehr auf- und zuklappenden Scheinwerfer beheimaten jetzt das LED-Tagfahrlicht, die dreidimensional wirkenden Rückleuchten macht den Popo noch schöner. Apropos Aussehen: Das Stoffverdeck ist nun auch in Beige lieferbar, das wirkt mit der passenden Lackierung richtig gut!
Ein im Kühlergrill integriertes Radar steuert Abstandstempomat und Kollisionswarner. Auch das Infotainment wurde weiter modernisiert, der Touchscreen auf 8,8 Zoll erfreulicherweise nur moderat vergrößert, so wird das Display im klassischen Cockpit nicht zum Fremdkörper.
33.200 Euro kostet der MX 5 in Verbindung mit dem 1,5 Liter kleinen Vierzylinder und 132 PS Leistung. Alternativ bietet Mazda den Zweiliter-Benziner mit 184 PS an. Geht es nach Robert Hall, ist dieser Motor für den meistverkauften Roadster der Welt allerdings unnötig: „Er muss nicht stark sein, aber er soll Spaß machen.“