„Winter Wonderland“ in Haxtum Weihnachtsstimmung auch ohne „Last Christmas“
Jens Sörensen und Jördis Schulginn präsentierten ihre Show im Haxtumer Speicher. Die beiden sorgten mit ihren Stimmen und vielen Evergreens für Weihnachtsstimmung.
Aurich Siehe da, es geht auch ganz wunderbar ohne „Last Christmas“ und „Oh Tannenbaum“. Schließlich gibt es viele schöne Weihnachtslieder. Jedenfalls haben Jens Sörensen und Jördis Schulginn für ihr Programm „Winter Wonderland“ den „Wham!“-Hit nicht berücksichtigt. Trotzdem sorgte das Duo bei seinem Gastspiel am vergangenen Freitagabend im Haxtumer Speicher für prächtige Weihnachtsstimmung.
Dass stilistisch vor allem Swing den Ton angab, kam nicht von ungefähr. Immerhin gilt Jens Sörensen als ausgewiesener Kenner von Frank Sinatra. Deswegen durfte dessen „Signature-Song“ schlechthin „New York, New York“ am Freitag nicht fehlen. Das war allerdings auch fast schon das einzige Lied dieses Abends, das nichts mit Weihnachten oder Winter am Hut hatte. Ansonsten sang sich das Duo live zur Musik vom Playback-Band querbeet durch populäre Dezember-Hits vorwiegend aus der amerikanischen Swing- und Big-Band-Nachkriegsära.
Beide Sänger wussten zu glänzen
Jens Sörensen glänzte wiederum insbesondere bei jenen Songs, die zum Standard-Repertoire von Frank Sinatra zählten wie „Have Yourself a Merry Christmas“ oder „Jingle Bells“. Hinzu gesellten sich gleichermaßen gelungene Interpretationen von „Let It Snow“ oder „Santa Claus is Coming to Town“, mit denen Sinatras „Rat Pack“-Intimus Dean Martin zu seinen Lebzeiten für Furore sorgte.
Jördis Schulginn stand ihrem musikalischen Partner in nichts nach und lieferte mit einer lasziv vorgetragenen Version von „Santa Baby“ und „The Man with the Bag“ ihrerseits tolle Solobeitrage, die im Übrigen nicht nur stimmlich sondern dank entsprechenden Garderobenwechseln ebenso optisch Akzente setzten.
Neben Gesang gab es auch witzige Geschichten
Auch im Duett vorgetragenen Stücke wie „Winter Wonderland“ oder „Rudolph the Red Nosed Reindeer“ konnten überzeugen. Zwischendurch wurde das Programm aufgelockert durch kurze Anekdoten und vorgelesene Gedichte oder Geschichten wie „Die Weihnachtsmaus“ von James Krüss oder Hans Scheibners Festtags-Satire „Wer nimmt Oma?“.
Für große Heiterkeit sorgten auf Haxtum zugeschnittene und nachrichtlich verpackte „Meldungen“ über ein paar unverbesserliche Nachbarn, die sich nicht mit simplen Adventskerzen begnügen mochten und daraufhin in ihren Vorgärten einen „Lichterkrieg“ mit diversen ungeahnten Kettenreaktionen entfachten. Ähnlich kurzweilig geriet ein Gedicht über gefärbtes Sauerkraut, das in Ermangelung von Lametta als Tannenbaumschmuck herhalten durfte, sowie ein aus kindlicher Perspektive beschriebenes Krippenspiel, bei dem unter anderem einer der drei Heiligen Könige durch eine Batman-Action-Figur ausgetauscht werden musste.
Zum vorläufige Finale sangen Jens Sörensen und Jördis Schulginn abermals im Duett mit „White Christmas“ einen der wohl bekanntesten und beliebtesten Weihnachts-Hits überhaupt. Das begeisterte Haxtumer Publikum, das bei etlichen Refrains fleißig mitgesungen hatte, wollte die zwei nicht ohne die obligatorische Zugabe von der Bühne entlassen. So kam es in den Genuss eines weiteren zeitlosen Songs, nämlich „Somethin’ Stupid“, das Frank Sinatra einst gemeinsam mit seiner Tochter Nancy aufgenommen hatte. Den Schlusspunkt bildete mit „Oh du fröhliche“ dann doch ein deutscher „Weihnachts-Evergreen“, bei dem sich das Publikum in allen drei Strophen erneut textsicher zeigte, um danach in bester Vor-Weihnachtslaune den Heimweg anzutreten.