Angebot für Kanalnutzer in Ostfriesland Pauschal-Pass für Bootjefahrer wird fortgesetzt
Eine dreistellige Zahl der Vignetten für die Nutzung von Ems-Jade-Kanal und Nordgeorgsfehnkanal wurden 2023 zwischen Emden und Wilhelmshaven verkauft. Das Projekt geht daher weiter.
Aurich - Keine Pflicht, aber eine preislich attraktive Alternative zur Zahlung pro Schleusengang: das ist seit 2022 die zum „Boots-Pass EJK/NGFK“ gehörende Vignette, die an immer mehr Sportbooten in Niedersachsen zu finden ist. Die Pauschal-Lösung zur Nutzung beliebter ostfriesischer Freizeitgewässer ist nach Ansicht der Projektpartner auch im zweiten Jahr ihres Bestehens ein Erfolg. Das Angebot soll 2024 entsprechend fortgesetzt werden, teilte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit.
Darauf verständigten sich NLWKN, Ostfriesland Tourismus GmbH (OTG), das Team Wassersport Ostfriesland (TWO), der Landesverband Motorbootsport (LMN), der Deutsche Motoryachtverband (DMYV) und der Regionalverband Segeln Weser-Ems e.V. (RVS W-E). Eine dreistellige Anzahl von „Boots-Pass“-Vignetten konnte laut demnach 2023 zwischen Emden und Wilhelmshaven verkauft werden. Für eine einmalige Zahlung von 40 Euro pro Wasserfahrzeug ermöglichen sie in den Betriebszeiten der Brücken und Schleusen ein durchgängiges Befahren des Ems-Jade-Kanals und des Nordgeorgsfehnkanals – ohne zusätzliche Schleusen- und Brückengebühren. Insgesamt wurden alleine an der Kesselschleuse in Emden in der Saison 2023 über 5.400 Schleusenvorgänge durchgeführt.
Neues „Wir-Gefühl“ entwickelt
Neben dem zählbaren Erfolg steht für die Macher noch ein anderer Gewinn zu Buche: Die Entwicklung eines „Wir-Gefühls“ rund um den Wassersport in der Region. „Durch die Bemühungen rund um den Boots-Pass sind Wassersportler, Verbände, Touristiker und Betreiber der Infrastruktur enger zusammengerückt. Die Ziele einer für alle Seiten fairen und nutzerfreundlichen Pauschaloption und die Steigerung der Attraktivität der Region als Wassersport-Destination haben uns auf einen gemeinsamen Kurs geführt“, so das positive Fazit von Helmut von Veen (DMYV), Benno Wiemeyer (LMN), Hans Hüser (RVS Weser-Ems), André Grünebast (TWO), Axel Daubenspeck (NLWKN) und Imke Wemken (OTG).
Ganz praktisch habe der Bootspass zu weniger Bürokratie, einer Vereinfachung der Abläufe an den Schleusen und zu einer Verbesserung des Freizeiterlebnisses beigetragen. „Diesen eingeschlagenen Kurs wollen wir 2024 gemeinsam fortsetzen“, so die Vertreter der beteiligten Institutionen.
Vignetten für die neue Saison sind bereits erhältlich
Entsprechende Vignetten für die kommende Wassersportsaison, die für die Schleusenwärter gut sichtbar an der Steuerbordseite des Führerstands befestigt werden müssen, sind bereits gedruckt. Erhältlich sind sie seit 10. Februar über das TWO (Kontakt: André Grünebast, two-gruenebast@gmx.de), den RVS W-E (Kontakt: hans.hueser@gmail.com) sowie in den Tourist-Informationen in Emden, Wilhelmshaven, Friedeburg und Leer.
Bei Bezug über TWO und RVS W-E fallen zusätzlich vier Euro für den versicherten Postversand an. Der DMYV übernimmt für seine Mitglieder (Vereine und Sportbootvereinigung (SBV)) nach wie vor die kompletten Kosten für das Befahren von Ems-Jade-Kanal und Nordgeorgsfehnkanal sowie des Elbe-Weser-Schifffahrtsweges.
Ausbaufähig ist die Nutzung des Bootspasses durch auswärtige Gäste, die über die Tourist-Infos auf das Pauschalangebot zugreifen können. „Wir werden 2024 durch zusätzliche Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen an dieser Stelle ansetzen und dabei auch über die Landesgrenze hinausdenken“, sagt Imke Wemken, Leiterin der Ostfriesland Tourismus GmbH.
Deutlich steigende Energie- und Betriebskosten
Der NLWKN als Betreiber des Kanalnetzes sieht sich bei seinen 15 Schleusen und 74 Brücken in der Region seit Jahren mit deutlich steigenden Energie- und Betriebskosten konfrontiert. „Das Ziel einer besseren Kostendeckung konnte im zurückliegenden Jahr über die verkauften Vignetten, die durch die Verbände für ihre Mitglieder entrichteten Zahlungen, die nach wie vor möglichen Einzelabrechnungen pro Schleusengang und die Finanzierungsbeiträge der Städte, Gemeinden und Tourismusorganisationen erneut erreicht werden“, zieht Axel Daubenspeck vom NLWKN in Aurich ein positives Fazit.