Neue Schau in Emder Museum Kunsthalle ehrt wichtigen Stifter zum 100. Geburtstag

| | 12.02.2024 14:11 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Farbkräftige Werke wie „Huckepack Depp“ von Asger Jorn sind der Teil der neuen Ausstellung „Bilder wie Energiemaschinen. Otto van de Loo zum Hundertsten“ in der Kunsthalle Emden. Foto: DPA
Farbkräftige Werke wie „Huckepack Depp“ von Asger Jorn sind der Teil der neuen Ausstellung „Bilder wie Energiemaschinen. Otto van de Loo zum Hundertsten“ in der Kunsthalle Emden. Foto: DPA
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Weil er der Kunsthalle 200 Werke schenkte, wurde im Jahr 2000 ein Erweiterungsbau eröffnet. Nun widmet die Kultureinrichtung dem Münchener Galeristen Otto van de Loo eine Ausstellung.

Emden - Seine Schenkung gab 1997 einen entscheidenden Anstoß zu einer großen baulichen Erweiterung. Jetzt ehrt die Kunsthalle Emden ihren dritten Stifter, den Münchener Galeristen und Kunstsammler Otto van de Loo, der am 9. März 100 Jahre alt geworden wäre, mit einer großen Ausstellung.

Unter dem Titel „Bilder wie Energiemaschinen“ zeigt das Museum seit Sonnabend, 10. Februar, zahlreiche oft farbstarke, abstrakte Werke aus der Schenkung, die der Galerist den beiden Gründern der Kunsthalle Eske und Henri Nannen 1997 überließ. Außerdem legt die Schau einen Fokus auf Werke von Künstlerinnen, die van de Loo ausstellte, jedoch nicht Teil der Schenkung waren, wie das Museum mitteilte.

Schenkung umfasste 200 Werke

Die Schenkung Otto van de Loos an die Kunsthalle umfasst rund 200 Werke von Künstlern der informellen Malerei sowie der Gruppen „Spur“ und „Cobra“. Mit einem Schwerpunkt auf den deutschen Expressionismus nach 1945 erweiterte sie laut dem Museum die Nannen-Sammlung der klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst.

Mit seiner 1957 in München eröffneten Galerie und den von ihm vertretenen internationalen Künstlern, setzte sich van de Loo gegen den Konservatismus der Nachkriegszeit ein, der in der Kulturpolitik und an den Akademien herrschte.

Van de Loo wollte das künstlerisch-liberale Erbe fortführen, das durch das „Dritte Reich“ jäh unterbrochen worden war, heißt es von den Emdern Ausstellungsmachern.

Mit der Jubiläumsausstellung will die Kunsthalle Emden die Entwicklung der deutschen und europäischen Nachkriegskunst nachzeichnen. In Kombination mit frühen Ausstellungskatalogen oder Fotografien und Plakaten wird der Zeitgeist noch einmal besonders deutlich. In Gesprächsdokumentationen und Interviews soll van de Loos Persönlichkeit als Advokat einer „wilden“ Kunst erfahrbar werden.

Erweiterungsbau wurde 2000 eröffnet

Die Erweiterung der Kunsthalle wurde schließlich im Jahr 2000 eröffnet. Van de Loo starb 2015. Die Ausstellung ist bis 12. Mai zu sehen. Parallel läuft die neue Sammlungspräsentation „Expressionismus. Unverstanden, angegriffen, gefeiert“ mit Werken zahlreicher Künstler dieser Richtung. Die Präsentation erzählt die bewegte Geschichte des Expressionismus: von seinen Anfängen als Revolte gegen die offizielle Kulturpolitik im Wilhelminischen Zeitalter über seinen Einzug in die Museen bis hin zu der Diffamierung durch die Nationalsozialisten und seiner Rehabilitierung nach dem Zweiten Weltkrieg.

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