Anzeige Die „Zukunftsbauer(n)“ des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Ostfriesland

| 05.06.2024 23:55 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Der geschäftsführende Vorstand im LHV (von links): Klaus Borde (KV Leer), Manfred Tannen (Präsident), Carl Noosten (Vizepräsident, KV Norden-Emden), Heiko Andreeßen (KV Aurich) und Günter Lüken (KV Wittmund) - Zukunftsbauer der Landwirtschaft. Foto: Privat
Der geschäftsführende Vorstand im LHV (von links): Klaus Borde (KV Leer), Manfred Tannen (Präsident), Carl Noosten (Vizepräsident, KV Norden-Emden), Heiko Andreeßen (KV Aurich) und Günter Lüken (KV Wittmund) - Zukunftsbauer der Landwirtschaft. Foto: Privat
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Der LHV feiert das Jubiläum seines 175-jährigen Bestehens. Seine Geschichte ist geprägt von zahlreichen Herausforderungen und Erfolgen.

Aurich / HV - Der Landwirtschaftliche Hauptverein für Ostfriesland e. V. (LHV) feiert in diesem Jahr sein 175-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung im Jahr 1849 hat der Verein nicht nur die Interessen der ostfriesischen Landwirte vertreten, sondern auch bedeutende Beiträge zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung der Region geleistet.

Ein Rückblick auf 175 Jahre Geschichte

Die Geschichte des LHV ist geprägt von zahlreichen Herausforderungen und Erfolgen. Gegründet wurde der Verein von 21 Mitgliedern, darunter Landrat Neupert, der den LHV als erster Präsident repräsentierte. Die frühen Jahre waren durch die Förderung der landwirtschaftlichen Bildung und der Tierzucht geprägt.

Der Landwirtschaftliche Hauptverein für Ostfriesland feiert sein 175-jähriges Bestehen.
Der Landwirtschaftliche Hauptverein für Ostfriesland feiert sein 175-jähriges Bestehen.

Im Jahr 1878 gründete der Verein das Ostfriesische Rinderherdbuch, und 1883 folgte die Gründung des Vereins Ostfriesischer Stammviehzüchter (VOSt). Trotz der politischen Veränderungen, wie der Überführung in den Reichsnährstand 1933 und der Wiedergründung 1948, behielt der LHV seine Selbstständigkeit und seinen Einfluss auf die regionale Landwirtschaft.

Der LHV als Unternehmen

Der LHV hat sich auch unternehmerisch kontinuierlich weiterentwickelt und modernisiert. 1983 wurde die LHV Treuhand GmbH gegründet. 1986 folgte die Gründung der LHV Dienstleistungs GmbH. Sie war bis 2012 in der Dieselstraße in Aurich zu finden. 2012 wurde der Neubau am Südeweg bezogen. 2022 fand dann die Verschmelzung der RuB mit der LHV Steuerberatung mit dem Umzug in den Südeweg ihren Schlusspunkt. Diese Modernisierungen zeigen den ständigen Fortschritt und die Anpassungsfähigkeit des Vereins an die Anforderungen der Zeit und spiegeln die zunehmende Diversifizierung und Professionalisierung des Vereins wider. Im Laufe der Zeit hat sich die Palette von Dienstleistungen verbreitert und immer wieder verändert. Heute gehört die Rechtsberatung, Vertretung gegenüber Behörden und Gerichten oder Beratung in Fragen der Altersversorgung, Kranken-, Unfall- und Pflegeversicherung dazu.

Der LHV heute

Der Landwirtschaftliche Hauptverein für Ostfriesland e. V. ist heute ein moderner Verband, der etwa 5.300 Mitglieder vertritt. Der geschäftsführende Vorstand hält die Zügel in der Hand und leitet nicht nur das Unternehmen mit mittlerweile 200 Mitarbeitenden, sondern ist auch das Sprachrohr der ostfriesischen Landwirte. Der Verein setzt sich aktiv für die Interessen der Landwirte ein und steht in engem Kontakt mit politischen Entscheidungsträgern auf Kreis-, Landes- und Bundesebene. Diese Arbeit ist besonders wichtig angesichts der aktuellen Herausforderungen wie den Auswirkungen des Klimawandels, der Energiewende und der Wiedervernässung von Moorböden.

Die Ehren- und Hauptamtlichen bringen ihre Anliegen und Perspektiven in den politischen Entscheidungsprozess ein. Dies sorgt für eine vielfältigere und umfassendere Debatte, da unterschiedliche Standpunkte gehört und berücksichtigt werden. Der LHV bietet spezialisiertes Wissen und detaillierte Informationen zu komplexen Themen an und zeigt die Folgen politischer Entscheidungen auf.

Die Arbeit des Interessenverbands hat sich gewandelt. Der LHV setzt sich aktiv für die Umsetzung von Praktiken ein, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch nachhaltig sind und dazu beitragen, die Landwirtschaft zukunftsfähig zu machen. Es gilt Kompromisse zwischen verschiedenen Interessen-gruppen zu finden. Da sie unterschiedliche Positionen vertreten, können sie dazu beitragen, ausgewogene Lösungen zu entwickeln. Ein Beispiel ist der Nieder-sächsische Weg, an dem Umwelt- und Landwirtschaftsverbände beteiligt sind.

Nicht immer klappt das, die Proteste im Winter 2023-24 haben das verdeutlicht. Die rigorosen Sparpläne der Bundesregierung wurden nicht einfach so hingenommen, viele Traktoren, aber auch Vertreter anderer Branchen haben sich auf den Weg in die Städte, insbesondere nach Berlin gemacht. Immer mehr Auflagen, Bürokratie und Anforderungen sind das Ergebnis politischer Gesetze, Lösungen zur Umsetzung gehören jedoch nicht dazu. Wenn dann noch wichtige Fördergelder zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit gestrichen werden sollen, ist die Wut groß.

Ein Blick in die Zukunft

Der Präsident des LHV, Manfred Tannen, betont die Verantwortung und die Herausforderungen, die mit einer solchen Tradition einhergehen. Er ruft die Mitglieder dazu auf, sich weiterhin aktiv einzubringen und die Zukunft der Landwirtschaft in Ostfriesland mitzubauen. Das Ehrenamt eröffnet die Möglichkeit, die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Zudem ist es die Chance, politisch Einfluss zu nehmen, Netzwerke aufzubauen und die Interessen des Berufsstandes gradlinig zu vertreten, was die Arbeit abwechslungsreich und spannend macht. Tannen wünscht sich, dass diese positiven Effekte bewusster wären.

Dank an die Wegbereiter

Der Erfolg des LHV ist nicht zuletzt den Mitarbeitenden, den vielen ehrenamtlichen Helfern und ehemaligen Führungspersönlichkeiten zu verdanken. Hier ist besonders Erich Hinrichs zu würdigen, der von 2000 bis 2017 als Präsident des Vereins amtierte und zahlreiche wichtige Entscheidungen getroffen hat.

Weitere Informationen gibt es unter

LHV