Friedeburg Auf nackten Sohlen zurück zur Natur

| 29.06.2024 09:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Gar nicht so einfach: Familie Weers aus Leer auf dem Balance-Pfad.
Gar nicht so einfach: Familie Weers aus Leer auf dem Balance-Pfad.
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Ausflugstipp: Barfußpark Friedeburg. Familie Weers aus Leer hat die im vergangenen Jahr eröffnete Attraktion getestet.

Friedeburg / JUE - Von „Das ist ja wie am Strand“ über „So weich wie eine Matratze“ bis hin zu „Au, das piekst aber“ – die Reaktionen sind so vielschichtig wie der Barfußpark Friedeburg selbst, wenn man mit nackten Füßen über die verschiedenen Untergründe läuft. Schon nach den ersten Metern durch das sechs Hektar große Areal ist klar: Hier wird es für jeden etwas Spannendes und vor allem Ungewohntes zu entdecken geben. Familie Weers aus Leer hat die erst im vergangenen Sommer eröffnete Attraktion für „Unterwegs“ getestet.

Sand und Holz sind nur ein Beispiel für die abwechslungsreichen Untergründe.
Sand und Holz sind nur ein Beispiel für die abwechslungsreichen Untergründe.

Egal, ob Irrgarten, Mount Leguano, Moorbad oder Packi-Parcours, die Zwillinge Ben und Tom Weers (beide elf Jahre alt) wollen auf jeden Fall alle Punkte des acht Kilometer langen Wegenetzes abklappern. Was dabei für sie, und auch für ihre Eltern Daniel und Anne Weers, ungewohnt ist: Ihre Schuhe und Socken haben alle am Parkeingang verstaut. Auf nackten Sohlen müssen die vier die zahlreichen Wege erkunden, denn genau das ist das Anliegen des Barfußparks.

Los geht es mit an diesem Tag zwar noch etwas feucht-kühlem, aber weichem Sand. „Eine angenehme Einstimmung“, lacht Mutter Anne. Während sie sich an den hübsch blühenden Stauden am Wegesrand erfreut, wechselt die Bodenbeschaffenheit in unregelmäßigen Abständen immer wieder. Tom und Papa Daniel gehen voran, ohne sich anmerken zu lassen, was die 1700 Nervenenden in ihren Fußsohlen gerade erspüren. Als größere und kleinere Kieselsteine kommen, spricht Ben aus, was eigentlich alle denken: „Aua, das piekst jetzt aber ganz schön doll.“ Zum Glück folgen bald himmlisch weicher Torf, Sägespäne und von der Sonne angewärmter Pudersand.

Zuerst ungewohnt, dann eine Wohltat: Der Barfußpark wird komplett ohne Schuhe erkundet. Fotos: Engel
Zuerst ungewohnt, dann eine Wohltat: Der Barfußpark wird komplett ohne Schuhe erkundet. Fotos: Engel

„Eindrucksvoll, wie vielfältig der Park ist und wie schön alles angelegt ist“, resümiert Daniel Weers zwischendurch schon einmal. „Es ist wirklich ein toller Familienausflug. Ich würde aber auch noch einmal alleine wiederkommen, um alles noch bewusster wahrnehmen zu können.“ Auf einem von Blumen gesäumten Graspfad erklimmen alle den Mount Leguano, von wo aus man das gesamte Areal des längsten Barfußparks Europas überblicken kann. „Natur und Bewegung kombiniert – einfach herrlich“, so Anne Weers. „Als nächstes gehen wir zu den Balance-Pfaden und zum Moorbad“, beschließen die Jungs.

Vom Mount Leguano aus liegt einem die Schönheit des Parks zu (nackten) Füßen.
Vom Mount Leguano aus liegt einem die Schönheit des Parks zu (nackten) Füßen.

Am Ende des Nachmittags sind alle erstaunt, dass sich das Barfußlaufen irgendwie gar nicht mehr ungewohnt anfühlt. „Manch einer hat seine Schuhe schon hier stehen lassen“, schmunzelt Ulrike Spieker vom Barfußpark. Sie erklärt der Familie noch die gesundheitlichen Aspekte und man merkt, dass ihr dies sowie der gesamte Park eine Herzensangelegenheit sind. Nach ein paar regionalen Snacks und einer Runde auf dem Spielplatz sind sich Ben und Tom Weers sicher: „Das war ein ganz toller, abwechslungsreicher Tag und eine schöne neue Erfahrung.“ Sie wollen nicht nur bald mit ihren Freunden wiederkommen, sondern ab sofort auch zu Hause öfter barfuß laufen.

https://www.leguano-barfusspark.eu/