Gymnasium Ulricianum Zeugnisse für Mannschaft mit 156 Spielern

| | 23.06.2024 12:53 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
Am Freitag erhielten 156 Ulricianer ihre Abiturzeugnisse. Foto: Heino Hermanns
Am Freitag erhielten 156 Ulricianer ihre Abiturzeugnisse. Foto: Heino Hermanns
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Am Freitag fand die Entlassfeier des Gymnasiums Ulricianum statt. Es gab für die Verhältnisse des Auricher Gymnasiums wenig Absolventen.

Aurich - Mit einem 13 Jahre währenden Fußballspiel verglichen die Abiturienten des Auricher Gymnasiums Ulricianum ihre Schulzeit. Die Geschwister Geesche und Tido Günther hielten bei der Entlassfeier am Freitagnachmittag die Rede für die Schülerschaft. Die Lehrer als Trainer, die Schüler als Mannschaft, die Oberstufe als Nachspielzeit des eigentlichen Spiels: Es täte ihnen Leid, dass bei der derzeit laufenden Fußball-Europameisterschaft nur die zweite Klasse antreten könne. „Die Favoriten waren mit dem Abitur beschäftigt“, so Geesche Günther.

Die Geschwister Geesche und Tido Günther hielten die Schülerrede. Foto: Heino Hermanns
Die Geschwister Geesche und Tido Günther hielten die Schülerrede. Foto: Heino Hermanns

Dabei hätten alle auf jeden Fall eines geschafft: Jeder Abiturient habe mehr Punkte geholt als der HSV. Dem Fußball sind die diesjährigen Absolventen des Gymnasiums auch bei ihrem Motto treu geblieben. „Abi ist gut, so lange Du wild bist“ heißt es in Anlehnung an die Fußballfilm „Wilde Kerle“.

Weniger Abiturienten als 2023

Für die Lehrer begaben sich Heike Duensing und Frank Lüngen ans Rednerpult. Um das Thema Glück ging es den beiden. Denn es komme nicht nur auf das persönliche Glück an, sondern auch auf das Glück anderer, so Lüngen. Und Freunde, Partner, Kollegen und auch der Chef sind Teil des persönlichen Glücks.“ So gesehen, meinte Lüngen, seien die Lehrer für das Glück der Schüler, Schulleiter Rüdiger Musolf für das Glück in der Schule und das Kultusministerium für das Glück aller zuständig.

Schulleiter Rüdiger Musolf rief die Abiturienten dazu auf, mutig zu sein und Risiken einzugehen. Foto: Heino Hermanns
Schulleiter Rüdiger Musolf rief die Abiturienten dazu auf, mutig zu sein und Risiken einzugehen. Foto: Heino Hermanns

Für die Verhältnisse des Auricher Gymnasiums Ulricianum war es am Freitagnachmittag fast schon ein kleiner Kreis, der sich zur Entlassfeier in der Sparkassen-Arena traf. Denn in diesem Jahr gab es „nur“ 152 Jugendliche, die das Abitur an Niedersachsens größtem Gymnasium bestanden haben. Im vorigen Jahr konnte Schulleiter Rüdiger Musolf noch 174 Absolventen gratulieren. Und vor neun Jahren verabschiedete der damalige Schulleiter Dieter Schröder gleich 218 junge Erwachsene aus dem Gymnasium.

Zehnmal wurde die Note 1,0 vergeben

Eine Zahl, die theoretisch auch in diesem Jahr hätte erreicht werden können. Denn 2015 wurden die jetzigen Abiturienten im Ulricianum eingeschult. Erstmals in der Sparkassen-Arena wurden damals 256 Fünftklässler begrüßt. Denn am 1. August 2015 war die Außenstelle des Ulricianums in Moorhusen geschlossen worden. Alle Ulricianer wurden fortan in der Hauptstelle in Aurich unterrichtet. Das Gebäude sei bis zur Oberkante voll, sagte Rüdiger Musolf, seinerzeit stellvertretender Schulleiter, damals.

Das hat sich drastisch geändert. Zum Abitur angetreten waren von den ursprünglich 256 Kindern in diesem Jahr nur 156 junge Erwachsene. Vier erreichten den schulischen Teil der Fachhochschulreife, der Rest bestand das Abitur. Insgesamt zehnmal wurde die Note 1,0 erreicht – so viele wie nie zuvor am Ulricianum. Der Abiturschnitt liegt in diesem Jahr laut Musolf bei 2,28 und damit etwas besser als im Vorjahr.

Musolf: Abiturienten müssen Mut zum Risiko haben

Eine Zeit des Aufbruchs liege nun vor den Abiturienten, so Musolf in seiner Ansprache während der Entlassfeier. Sie würden nun aus alten Bindungen in eine neue Zeit streben. Trotz aller Krisen und Kriege sollten die jungen Leute mit Optimismus in die Zukunft blicken. „Sie können sich mit Ihrem heutigen Abschluss Träume verwirklichen und werden in ein paar Jahren, wenn Sie wollen, im besten Wortsinne zur Elite dieses Landes gehören.“

Erstmals gab es Ehrungen im Bereich Schultheater. Auszeichnungen erhielten Geesche Günther (von links), Lorenz Bahro, Merle Hermanns und Lara Sukatsch von Lehrerin Heike Duensing. Foto: Heino Hermanns
Erstmals gab es Ehrungen im Bereich Schultheater. Auszeichnungen erhielten Geesche Günther (von links), Lorenz Bahro, Merle Hermanns und Lara Sukatsch von Lehrerin Heike Duensing. Foto: Heino Hermanns

Das aber könne nur gelingen, wenn man bereit sei, Verantwortung zu übernehmen. Diese Bereitschaft sei verbunden mit einem gewissen Risiko. „Das Leben besteht aus Unwägbarkeiten, Überraschungen, Zufällen und Nicht-Planbarem“, so Musolf. Er kritisierte, dass es immer mehr eine Versicherungskultur gebe, die auch noch jedes noch so unwahrscheinliche Restrisiko absichern wolle. Das aber führe zu Stillstandf und Lähmung. Jede Entscheidung berge die Möglichkeit des Scheiterns. Doch ebenso liege im Risiko einer Entscheidung auch die Chance zum Erfolg. „Haben Sie Mut zum Risiko!“, rief Musolf die Abiturienten auf. Sie mögen Freude am Erfolg haben – auch am Erfolg anderer Menschen.

Über zwei Stunden dauerte die Feier in der Sparkassen-Arena. Nicht nur Zeugnisse wurden überreicht. Viele Schülerinnen und Schüler wurden zudem für herausragende Leistungen in verschiedenen Fachbereichen geehrt. In dieser Woche folgt noch der Abiball der Ulricianer. Dann ist das Kapitel Schule für 156 junge Erwachsene endgültig geschlossen.

Sie haben ihre Zeugnisse erhalten

Felix Aden

Lorenz Bahro, Celina Barkowski-Daniel, Hanna Behrendt, Mika Behrendt, Anton Beifus, Kai Beitelmann, Simon Bentin, Angelina Best, Fynn Bitzhöfer, Milena Bohlen, Laurine Borgert, Charleen Brake, Helena Brokamp, Mai Ân Bùi, Johanna Buß, Imke Busker

Milo Campen, Femke Carstens, Daniela Christians, Frauke Cornelius

Johanna Dahl, Smilla Dähn, Jantje de Buhr, Anna-Katharina de Wall, Okko Determann, Steffen Detmers, Paul Dirksen, Samet Disli

Eike Eden, Tim Eilerts, Tim Eilts, Jule Endelmann, Leon Enders

Kilian Fedke, Anna Fehrenbach, Hellen Fleßner, Paula Fleßner, Vivien Flier, Leonie Folkerts

Jan Heye Garke, Kilian Goldbeck, Felix Grabowski, Sintje Grensemann, Jona Groen, Neele Grünhagel, Xenia Grünwald, Geesche Günther, Tido Günther

Leander Hardy, Aliya Harms, Theresa Heeren, Nikolai Heinzel, Keno Henkel, Merle Hermanns, Bianka Heuermann, Lennart Höfeler, Anja Hoffmeyer, Matthias Holm, David Holst, Maje Hülsebus

Weda Ihben

Patrycja Jankowska, Anna Janßen, Emily Janßen, Joel Janßen, Christoph Janssen, Wiebke Janssen, Xenia Jeromin, Larissa Jetses

Malik Kaçaniku, Paul Kahnert, Janneke Keizer, Ingmar Kerker, Henning Kessemeier, Lina Kilo, Timon Koch, Mareke König, Benjamin Kotterba, Marie Krallmann, Daniel Kroo, Viktoria Kruse, Anissa Kuč, Lisa-Marie Kuhlmann, Nova Kulke, Nico Kwade

Vivian Lâm, Lena-Julie Lampka, Nina Lengen, Jann-Dieke Lengert, Julia Lenzen, Keno Liebermann, Klemens Loewen, Alexander Lohmann

Len Luis Löning, Luka Luden, Hanno Lüpkes

Bele Martens, Neels Mennenga, Naomi Meulenberg-Immen, Till Meyerhoff, Mats Mietusch, Dennis Müller, Julian Müller

Johnny Nguyen, Lan Chi Nguyen, Tammo Niehues, Keno Nieland

Marek Oltrop

Jana Paskert, Fabiola Paulat, Laura Peters, Jared-Arjuna Pugne, Thanh Truc Phan, Patrick Pollmann

Riekena Reinhold, Marie Remmers, Anna Reuter, Tomko Riedel, Evgenia Rogaschewski, Jannes Rohl, Neele Rühling

Anna Saathoff, Christian Saathoff, Lara Saathoff, Mileen Saathoff, Madita Sandvoß, Lene Schimmelpfeng, Nicole Schlegel, Pierre Schmidt, Amy Schmietendorf, Tim Scholz, Marko Siebelts, Viola Specht, Charlotte Steven, Freya Stroman, Lena Stulken, Ole Stüven, Torge Stüven, Lara Sukatsch

Schadi Tarabolsi, Lara Thesinga, Keanu Töpfer, Kim Töpfer, Hung Tran

Didda Ukena, Neele Uphoff

Steven Warfia, Jana Wegner, Sarah Weiss, Julian Weissig, Lasse Willing, Julia Wilts, Hanna Windau, Neeske Wollny

Marlon Zimmer

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