Genetische Zwillinge gesucht Bereit für die große Hilfsaktion im Brookmerland
Bei der für diesen Sonnabend geplanten Stammzellspender-Typisierung in Marienhafe werden 150 Freiwillige im Einsatz sein. Und es gibt noch mehr Positives.
Marienhafe - Bei der für diesen Sonnabend, 20. Juli, geplanten Typisierungsaktion werden rund 150 freiwillige Helferinnen und Helfer im Einsatz sein. Das teilte der Sprecher des Organisationsteams, Michael Dirksen-Müller, auf Anfrage mit. Mit der Registrierungsaktion, die zeitgleich in Marienhafe und Norddeich stattfinden wird, soll versucht werden, dem an lebensbedrohlicher Leukämie (Blutkrebs) erkrankten 50-jährigen Ernst Moltz aus Marienhafe und anderen an der tückischen Krankheit leidenden Menschen zu helfen. Um wieder gesund zu werden, sind sie auf eine lebensrettende Stammzellspende angewiesen. Ziel ist es, für sie sogenannte genetische Zwillinge zu finden, die diese liefern könnten.
Kostenlose Registrierung
Unterstützt wird die Aktion von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) und vom Verein „Leukin“ (Verein zur Hilfe leukämiekranker Kinder e. V.), dessen Botschafter Dirksen-Müller ist. Gemeinsam mit anderen Brookmerlandern, die sich Moltz verbunden fühlen, hat er eine großangelegte Hilfsaktion angeschoben (wie berichtet). „Wir tun alles, damit sich schnell jemand für Ernst findet“, sagte Dirksen-Müller. Er appellierte an Menschen im Brookmerland und in den angrenzenden Gemeinden sowie Landkreisen, sich an der für sie kostenlosen Registrierung zu beteiligen.
Der Aufwand für die Teilnehmer sei gering. Eine Typisierung dauert nur wenige Minuten. Benötigt werden einige persönliche Daten und eine Speichelprobe, die in ein Labor gebracht wird, wo die Gewebemerkmale erfasst und in die weltweite Spenderdatei eingetragen werden. Dafür wird ein Abstrich mit drei Wattestäbchen von den Innenwangen abgenommen. „Das ist schnell gemacht und tut nicht weh“, so Dirksen-Müller.
Sich typisieren lassen kann jeder gesunde erwachsene Mensch zwischen 17 und 55 Jahren. Stammzellen spenden kann jeder Mensch bis zum 60. Lebensjahr.
Eine Registrierung in der Mensa der IGS in Marienhafe ist von 11 bis 16 Uhr möglich. Zeitgleich werden Helfer aus dem Brookmerland auch am Haus des Gastes und am Fähranleger in Norddeich Freiwillige typisieren, sie informieren und Spenden sammeln.
Die Einteilung stehe, sagte Dirksen-Müller. Alle wüssten, was sie zu tun haben. In der Marienhafer IGS seien 68 Helfer im Einsatz, in Norddeich weitere 25. Zusätzlich gibt es 50 Freiwillige, die Kuchen backen. „Wir haben Kuchen ohne Ende“, so Dirksen-Müller. Allein dafür würde es sich lohnen, zu kommen. Und auch das übrige Rahmenprogramm ist attraktiv: Gegen Spenden werden neben dem Kuchen auch Kalt- und Warmgetränke und Bratwürste angeboten. Auch dafür hätten sich Geldgeber gefunden. Für Kinder gibt es eine Hüpfburg und Wasserspiele mit der Feuerwehr. Zudem sei eine Tombola geplant und werde unter den Teilnehmern der Aktion ein einwöchiger Aufenthalt in einer Ferienwohnung auf Norderney verlost, die deren Besitzer kostenlos zur Verfügung stellt.
Vor den großen Supermärkten im Brookmerland, Aldi, Edeka, Lidl, Combi, solle am Sonnabend noch einmal gezielt auf die Aktion aufmerksam gemacht werden. In den vergangenen Wochen war dafür bereits intensiv in den sozialen Medien und mit Plakaten, Handzetteln und großflächigen Bannern, die von Sponsoren finanziert wurden, geworben worden.
Positiv war das Ergebnis mehrerer Benefiz-Aktionen in den vergangenen Wochen in Marienhafe. So kamen bei Musikveranstaltungen im Hotel zur Waage und im „Happy Place“ sowie beim Kinderpiratenfest am vergangenen Montag laut Dirksen-Müller mehr als 4000 Euro an Spenden für Leukin zusammen. „Wir haben bisher sehr viel Unterstützung erfahren. Das ist nicht selbstverständlich und dafür sind wir dankbar“, sagte er.
Nicht die erste Typisierung
Die Typisierung an diesem Sonnabend in Marienhafe ist nicht die erste. Schon zweimal, 2010 und 2013, gab es dort ähnliche Initiativen. Bei der Aktion 2010 ließen sich 1534 Menschen als mögliche Stammzellspender in die DKMS aufnehmen. 2013 ließen sich weitere 436 Menschen registrieren. Die Initiatoren hoffen auf ähnlich hohe Beteiligung auch diesmal, haben sich aber kein Ziel gesetzt. „Wir freuen uns über alle, die mitmachen“, sagte Dirksen-Müller.