Große Hilfsaktion Schon 250 Typisierungen in Marienhafe

| | 20.07.2024 15:59 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Über je drei Abstriche seiner Mundschleimhaut lässt sich dieser Mann in der IGS in Marienhafe als potenzieller Stammzellenspender typisieren. Tina Freese dokumentierte seine Daten. Foto: Thomas Dirks
Über je drei Abstriche seiner Mundschleimhaut lässt sich dieser Mann in der IGS in Marienhafe als potenzieller Stammzellenspender typisieren. Tina Freese dokumentierte seine Daten. Foto: Thomas Dirks
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Im Brookmerland und zeitgleich in Norddeich findet an diesem Sonnabend eine Stammzellspender-Registrierung statt. Wie es bisher läuft.

Marienhafe - In Marienhafe und Norddeich findet an diesem Sonnabend eine Stammzelltypisierung statt. Mit der Registrierungsaktion soll versucht werden, dem an lebensbedrohlicher Leukämie (Blutkrebs) erkrankten 50-jährigen Ernst Moltz aus Marienhafe und anderen an der tückischen Krankheit leidenden Menschen zu helfen. Um wieder gesund zu werden, sind sie auf eine lebensrettende Stammzellspende angewiesen. Ziel ist es, für sie sogenannte genetische Zwillinge zu finden, die diese liefern könnten. Unterstützt wird die Aktion von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) und vom Verein „Leukin“ (Verein zur Hilfe leukämiekranker Kinder e. V.). Noch bis zum Nachmittag können sich Freiwillige in der IGS am Speckweg in Marienhafe sowie am Fähranleger und am Haus des Gastes in Norddeich registrieren lassen.

Teilnehmer der Typisierung werden mit warmen und kalten Getränken sowie Kuchen und Bratwurst bewirtet. Für Kinder gibt es zudem eine Hüpfburg und Wasserspiele bei der Feuerwehr. Foto: Thomas Dirks
Teilnehmer der Typisierung werden mit warmen und kalten Getränken sowie Kuchen und Bratwurst bewirtet. Für Kinder gibt es zudem eine Hüpfburg und Wasserspiele bei der Feuerwehr. Foto: Thomas Dirks

In einer ersten Zwischenbilanz zeigten sich die Organisatoren mit der Resonanz sehr zufrieden. Es laufe deutlich besser als angesichts des Wetters und der Ferienzeit erwartet, heißt es. Der Sprecher der Veranstalter und Leukin-Botschafter Michael Dirksen-Müller zeigte sich zuversichtlich und optimistisch, das Ziel von rund 500 typisierten Menschen zu erreichen. „Es läuft gut“, sagte er den ON. Kurz nach 15 Uhr wurde beispielsweise in Marienhafe der 250. Teilnehmer typisiert. An den beiden Standorten in Norddeich war der Andrang ähnlich groß, so Dirksen-Müller.

Überwältigt zeigten sich auch die Angehörigen von Ernst Moltz. Seine Eltern, seine Schwester, seine Frau und seine Kinder waren gekommen, um den Helfern zu danken. Sie zeigten sich angesichts der Welle der Hilfsbereitschaft bewegt und gerührt. „Wahnsinn. Mir fehlen die Worte“, sagte Moltz’ Frau Menna Moltz-Zuther den ON.

Daniel Weinrank (links) und Brookmerlands stellvertretender Gemeindebrandmeister Christian Lücht (rechts) überreichten Leukin-Botschafter Michael Dirksen-Müller Spendendosen, die die fünf Brookmerlander Ortsfeuerwehren gefüllt hatten. Foto: Thomas Dirks
Daniel Weinrank (links) und Brookmerlands stellvertretender Gemeindebrandmeister Christian Lücht (rechts) überreichten Leukin-Botschafter Michael Dirksen-Müller Spendendosen, die die fünf Brookmerlander Ortsfeuerwehren gefüllt hatten. Foto: Thomas Dirks

Die Typisierung ist für die Teilnehmer kostenfrei und dauert nur wenige Minuten. Benötigt werden einige persönliche Daten und eine Speichelprobe, die in ein Labor gebracht wird, wo die Gewebemerkmale erfasst und in die weltweite Spenderdatei eingetragen werden. Dafür wird ein Abstrich mit drei Wattestäbchen von den Innenwangen abgenommen.Sich typisieren lassen kann jeder gesunde erwachsene Mensch zwischen 17 und 55 Jahren. Stammzellen spenden kann jeder Mensch bis zum 60. Lebensjahr.

Insgesamt dritte Typisierungsaktion

Die Typisierung an diesem Sonnabend in Marienhafe ist nicht die erste. Schon zweimal, 2010 und 2013, gab es dort ähnliche Initiativen. Bei der Aktion 2010 ließen sich 1534 Menschen als mögliche Stammzellspender in die DKMS aufnehmen. 2013 ließen sich weitere 436 Menschen registrieren. Die Initiatoren hoffen auf ähnlich hohe Beteiligung auch diesmal, haben sich aber kein Ziel gesetzt. „Wir freuen uns über alle, die mitmachen“, sagte Dirksen-Müller.

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