Das besondere Rezept Trotz Trauma und Allergie: Schmandcreme mit Erdbeeren
In Kindertagen zu viel genascht beim Pflücken, aber das darf keine Ausrede sein: Die Erdbeersaison endet, es braucht einen Nachtisch mit den süßen Früchtchen.
Leer - Wer regelmäßig die Rubrik „Das besondere Rezept“ liest, der weiß ja, dass ich zur Spezie der Fleischesser gehöre. Trotzdem kommt hier nicht alle zwei Wochen totes Tier auf den Tisch. Aber die milden Temperaturen tragen natürlich dazu bei, abends den Grill anzuschmeißen. Früher war ich ja überzeugter Holzkohle-Bräter, inzwischen schätze ich die Leichtigkeit der gasbefeuerten Geräte. Aber ich hole zu weit aus. Es geht nämlich gar nicht ums Grillen heute, es geht ums Danach.
Ein frisches, kühles Dessert rundet die gemütliche Brutzelei am lauen Sommerabend ab. Und als ich in der vergangenen Woche während einer chilligen Überlandfahrt an einem Erdbeerfeld vorbeikam, da wurde mir schlagartig bewusst, dass sich die Saison meiner Lieblingsfrüchte dem Ende zuneigt. Also: Ein Nachtisch mit Erdbeeren muss her!
Ich gebe zu: Selbstpflücker bin ich ungerne. Der Rücken, Sie wissen schon. Und die Erdbeer-Erfahrungen aus Kindertagen sind auch eher traumatischen Ursprungs. Bei Oma in Idafehn hatten wir einen großen Garten, unter anderem mit zahllosen Erdbeerpflanzen. Die Ernte war beschwerlich und mühsam, aber sie führte auch zu einer Allergie: Eine Beere ins Körbchen, eine Beere ins Mäulchen. Irgendwann juckte der ganze Körper und der kleine Uwe sah selber aus wie ein süßes Früchten. Alles rot!
Trauma hin, Juckreiz her: Die Uplengener Landfrauen stellen in ihrem Kochbuch „Zeit für Nachtisch“ eine Schmandcreme vor, in der pürierte Erdbeeren eine Hauptrolle spielen.
Zutaten (für 6 bis 8 Personen):
5 Blätter weiße Gelantine 250 ml Schlagsahne 400 g Schmand 150 g Joghurt 80 g Zucker 500 g Erdbeeren (frisch oder TK) 1 Packung Vanillezucker
Aber dazu später. Zunächst einmal muss Blattgelatine in kaltem Wasser eingeweicht werden. Die Wartezeit lässt sich gut überbrücken, indem Sahne steif geschlagen wird und außerdem Schmand, Joghurt und Zucker miteinander verrührt werden.
Die Gelatine wird dann sanft ausgedrückt, in einem Topf unter schwacher Hitze aufgelöst und dann unter die Schmandmasse gerührt. Wenn die Creme zu gelieren beginnt, die geschlagene Sahne unterheben. Dann geht die ganze Geschichte in den Kühlschrank.
Nun kommen die süßen Früchtchen ins Spiel: Die Erdbeeren pürieren und mit Vanillezucker vermischen - und dann auf der gekühlten Schmandcreme verteilen. Wer mag, kann noch ein bisschen mit Schlagsahne dekorieren. Und wer allzu traumatische Erdbeer-Pflückerfahrungen gesammelt hat, kann seine Psyche schonen und stattdessen Pfirsiche pürieren.
Das Buch „Zeit für Nachtisch“ aus der Landfrauen-Küche ist bei LV.Buch erschienen (ISBN 978-3-7843-5672-3) und im Buchhandel erhältlich.