Das besondere Rezept Mutterns Kilo-Topf

Uwe Prins
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Von Uwe Prins
| 16.09.2024 08:08 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Uwe Prins mit einem Bild seiner schon 2005 verstorbenen Mama und ihrem handgeschriebenen Rezept für den Kilo-Topf. Foto: Rull
Uwe Prins mit einem Bild seiner schon 2005 verstorbenen Mama und ihrem handgeschriebenen Rezept für den Kilo-Topf. Foto: Rull
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Wenn Mama in der Küche brutzelte, war der kleine Uwe nicht weit. Saß auf der Arbeitsplatte und schaute dem Treiben zu. Es wird Zeit für eine Hommage an die beste Köchin der Welt.

Rhauderfehn - Wenn man mit 19 Jahren in eine Wohngemeinschaft zieht, ist es wirklich hilfreich, im Elternhaus auf ein selbstständiges Leben vorbereitet worden zu sein. So machten die Bedienung von Waschmaschine und Staubsauger keine Probleme, und wofür ein Feudel gebraucht wird, war auch klar. Mehr noch als Putzen ist aber die Versorgung von elementarer Bedeutung. Es gibt so viele Menschen, die nicht kochen können. Glücklicherweise war schon der kleine Uwe sehr neugierig, was so in der Küche passierte. Und wenn Mama am Ofen stand, saß der kleine Kerl oft daneben auf der Arbeitsplatte und schaute in die Töpfe. Ein halbes Jahrhundert ist das her - es wird also Zeit für eine Hommage an die beste Köchin der Welt. Und so geht es in der Reihe „Das besondere Rezept“ diesmal um Mutterns Kilo-Topf.

Der tränenreiche Teil der Zubereitung: Ein Kilo Zwiebeln müssen geschält und gewürfelt werden. Foto: Pixabay
Der tränenreiche Teil der Zubereitung: Ein Kilo Zwiebeln müssen geschält und gewürfelt werden. Foto: Pixabay

In Mamas zerfledderten Kochbuch finden sich auch viele Zettel - unter anderem die handgeschriebene Arbeitsanweisung für besagten Kilo-Topf. Um es nachkochen zu können, braucht es zunächst einen geeigneten Topf. Renate Prins vermerkte in sauberer Schreibschrift „großer Bräter“. Tatsächlich sollte es ein sehr großer Bräter sein, denn wie der Name des Gerichts schon sagt: Es gilt, kiloweise Zutaten unterzubringen.

Viel zu klein! Mit so einem unterdimensionierten Bräter kommt man wirklich nicht weit, wenn es um die Zubereitung eines Kilo-Topfs geht. Foto: Pixabay
Viel zu klein! Mit so einem unterdimensionierten Bräter kommt man wirklich nicht weit, wenn es um die Zubereitung eines Kilo-Topfs geht. Foto: Pixabay

Ansonsten geht es in erster Linie darum, mit einem schmackhaften Mahl eine ganze Reihe hungriger Mäuler zu stopfen. „Reicht für 16 Personen“, hatte Mama damals unter das Rezept geschrieben. Wie bei einem Auflauf werden die Zutaten nacheinander aufgeschichtet - und zwar in folgender Reihenfolge: Speckwürfel, Rindergulasch, Paprika (in Streifen geschnitten), Schweinefleisch. Danach Zwiebeln (gewürfelt) und Rindergehacktes. Sechs Kilo bringt der Bräter nun auf die Waage - das Eigengewicht noch nicht eingerechnet.

Zutaten

  • 1 kg Speckwürfel
  • 1 kg Rindergulasch
  • 1 kg Paprika (rot, gelb grün)
  • 1 kg Schweinegulasch
  • 1 kg Zwiebeln
  • 1 kg Rindergehacktes
  • 1 gr. Glas Zigeunersauce
  • 1 Becher Sahne
    Farbenfroh: Ein Kilo Paprika gehören mit in den Pott. Gelb, grün und rot - und fein in Streifen geschnitten. Foto: Pixabay
    Farbenfroh: Ein Kilo Paprika gehören mit in den Pott. Gelb, grün und rot - und fein in Streifen geschnitten. Foto: Pixabay

Zum Abschluss werden Zigeunersauce und Sahne miteinander verrührt und über den Topfinhalt gegossen. Nun wird der Bräter in den Backofen geschoben. Nach zweieinhalb Stunden bei 175 Grad (Umluft) kann serviert werden. Als Beilage gibt es Kartoffeln aus der Pfanne. Wenn es nicht ganz so deftig sein soll - auch frisches Baguette schmeckt gut dazu. Aber wer Mamas Bratkartoffeln kennt, möchte kein Brot.

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