Autokonjunktur Bericht: VW könnte bis zu 30.000 Stellen abbauen

Marco Engemann, dpa-afx, und Martin Romanczyk, dpa
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Von Marco Engemann, dpa-afx, und Martin Romanczyk, dpa
| 19.09.2024 15:59 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
VW könnte einem Bericht zufolge Zehntausende Stellen abbauen. Foto: Moritz Frankenberg/dpa
VW könnte einem Bericht zufolge Zehntausende Stellen abbauen. Foto: Moritz Frankenberg/dpa
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Setzt der kriselnde Volkswagen-Konzern die Axt bei der Belegschaft an? Laut einem Medienbericht könnte es Zehntausende Jobs in Deutschland treffen. Nächste Woche wollen VW und Gewerkschaft verhandeln.

Kommt es zu einem massiven Stellenabbau bei Europas größtem Autobauer VW? Nach einem Bericht des „Manager-Magazin“ könnte der angeschlagene Konzern mittelfristig bis zu 30.000 Stellen in Deutschland abbauen. Das Unternehmen bestätigte die Zahl nicht. Der Gesamtbetriebsrat erklärte: „Diese Zahl entbehrt jeglicher Grundlage und ist einfach nur Schwachsinn.“

Nach den Informationen des Magazins will Finanzchef Arno Antlitz für Investitionen in kommenden fünf Jahre die Mittel auf 160 Milliarden Euro kürzen. Zuletzt hatte VW für die Mittelfristplanung von 2025 bis 2029 noch 170 Milliarden Euro angesetzt.

Das Land Niedersachsen ist mit 20 Prozent der Stimmrechte zweitgrößter VW-Anteilseigner.

Sprecherin: Keine Bestätigung, aber Volkswagen muss sparen

Eine Sprecherin der Volkswagen AG in Wolfsburg sagte: „Klar ist: Volkswagen muss an seinen deutschen Standorten seine Kosten reduzieren.“ Nur so könne die Marke ausreichend Geld für Zukunftsinvestitionen verdienen. „Wie wir gemeinsam mit der Arbeitnehmervertretung dieses Ziel erreichen, ist Teil der anstehenden Gespräche“, sagte sie. Die Zahl von 30.000 Stellen bestätigte sie nicht.

Am 25. September starten Verhandlungen von VW mit der IG Metall. IG-Metall-Verhandlungsführer bei Volkswagen, Thorsten Gröger, sagt: „Als Erstes muss der Vorstand seine Pläne nächste Woche am Verhandlungstisch konkret präsentieren. Wenn Volkswagen die Axt an die Belegschaft anlegen will, werden die Beschäftigten die passende Antwort geben.“

Hohe Kosten bei der Kernmarke VW 

VW hat in der Kernmarke VW Pkw mit hohen Kosten zu kämpfen. Der Autobauer hat die seit Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung mit den Gewerkschaften in Deutschland aufgekündigt, Werksschließungen und betriebsbedingte Entlassungen stehen zur Debatte. 

Markenchef Thomas Schäfer will in den kommenden Jahren die operative Rendite auf das Zielniveau von 6,5 Prozent hieven.

Bericht: Konzernchef Blume hält Ziel der „Hardliner“ für realistisch

Der Druck ist offensichtlich so groß, dass weitreichende Einschnitte bei den Beschäftigten auf den Tisch kommen sollen. Laut „Manager Magazin“ soll deren Zahl in Deutschland nach Vorstellung von Hardlinern von 130.000 Stellen mittelfristig um 30.000 sinken. Das habe auch Konzernchef Oliver Blume im kleinen Kreis langfristig als realistisch erachtet. 

Sein Vorgänger Herbert Diess war mit Gedankenspielen um einen Jobabbau in dieser Größenordnung bereits auf heftigen Widerstand gestoßen - und musste entsprechende Pläne wieder einkassieren.

Rotstift vor allem für die Forschung

In der Forschung und Entwicklung könnte es dem Magazin zufolge besonders bitter kommen. Von den rund 13.000 Beschäftigten in Deutschland müssten laut einigen Prognosen 4.000 bis 6.000 ihren Hut nehmen. Altersteilzeit und Abfindungen würden dafür als Maßnahmen nicht ausreichen.

VW hatte im Rahmen der Investitionsplanung bereits angekündigt, in den Jahren 2023 bis 2024 viel für neue Technik, Antriebe, Batterien und Software ausgeben zu müssen - danach sollte die Investitionsquote wieder sinken. 

Im vergangenen Jahr wurden 13,5 Prozent vom Umsatz im Autogeschäft für Sachanlagen sowie Forschung und Entwicklung ausgegeben, rund 36,1 Milliarden Euro.

In diesem Jahr hat Finanzchef Antlitz bisher 13,5 bis 14,5 Prozent vom Erlös dafür eingeplant. 2027 soll die Quote unter 11 Prozent landen, 2030 gar auf rund 9 Prozent fallen, hatte Blume vergangenes Jahr den Investoren versprochen. Diese monieren seit Jahren die hohen Ausgaben, weil sie auch den finanziellen Spielraum für Ausschüttungen an die Aktionäre schmälern.

 

 

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