Meinung Dauerhaft Tempo 30 vor dem Ulricianum in Aurich ist übertrieben

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Ein Kommentar von Matthias Hippen
| 05.10.2024 11:50 Uhr | 2 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Nach Schulschluss wird es mittags eng auf dem Fuß- und Radweg vor dem Gymnasium Ulricianum in Aurich – aber nur für kurze Zeit. Foto: Heino Hermanns
Nach Schulschluss wird es mittags eng auf dem Fuß- und Radweg vor dem Gymnasium Ulricianum in Aurich – aber nur für kurze Zeit. Foto: Heino Hermanns
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Elternvertreter fordern mehr Sicherheit für die Schüler des Gymnasiums Ulricianum. Das ist verständlich. Letztlich geht es aber nur um zwei Zeitfenster. Ein Kommentar.

Gegen 13 Uhr herrscht an der Von-Jhering-Straße in Aurich Ausnahmezustand. Dann strömen die Schüler des Gymnasiums Ulricianum auf die Fuß- und Radwege und wollen meist nur noch eins: nach Hause. Verschärft wird das Gewusel aus Fußgängern und klassischen Radfahrern durch E-Scooter und E-Bikes. Es ballt sich entlang der vielbefahrenen Bundesstraße 72. Oft genug stolpern oder fahren Schüler auf die Fahrbahn. Es ist eng. Mitunter ist es gefährlich. Der Wunsch des Schulelternrats des Ulricianum und der Grünen nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 auf der Hauptverkehrsader ist verständlich – dauerhaft aber übertrieben.

Es geht um zwei Zeitfenster: morgens zwischen 7.15 bis 7.45 Uhr und mittags von 13 bis 13.30 Uhr. Dann ist der Großteil der Schüler auf der Straße unterwegs. Den Rest des Tages ist es auf den Fuß- und Radwegen der Von-Jhering-Straße eher ruhig. Warum soll für insgesamt gut eine Stunde oder auch zwei Stunden am Tag der Verkehr auf der Bundesstraße 24 Stunden lang eingebremst werden? Und das auch in den Ferienzeiten, in denen keine Schüler unterwegs sind?

Temporäre Tempolimits würden reichen

Natürlich sind der Schutz der Schüler, ihre Sicherheit, Unannehmlichkeiten und Einschränkungen mehr als wert. Erforderlich ist das aber nur in den Zeiten, in denen sie auch auf den Straßen sind.

Warum wird nicht über temporäre Tempolimits nachgedacht? Alle diese Zeiten auf ein Verkehrsschild zu schreiben, würde den Rahmen sprengen. Aber elektronische Verkehrszeichen könnten die Lösung sein.

Außerhalb der Ballungszeiten ist dort nicht viel los

Vier Stück dürften reichen: in Richtung Emden nach der Zufahrt zum Breiten Weg und nach der Kreuzung zur Julianenburger Straße, in Richtung Pferdemarkt zwischen Kino und Extumer Weg sowie nach der Einmündung zur Julianenburger Straße. Richtig programmiert könnten sie das Tempo zu den Ballungszeiten reduzieren. Das funktioniert an anderen Stellen gut.

Sollten Wechselverkehrszeichen dort nicht möglich sein, bliebe immer noch das klassische Tempo-30-Schild mit einer zeitlichen Eingrenzung von 7 bis 14 Uhr. Aber optimal ist das an einer Hauptverkehrsader mit recht geringer Wohnbebauung nicht.

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