Bundestag Gewalt gegen Frauen: Bundestag hält Hilfe für unzureichend

dpa
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Von dpa
| 06.12.2024 10:49 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) wurde dafür kritisiert, dass ihr Entwurf zu einem verbesserten Hilfsangebot für von Gewalt betroffene Frauen jetzt erst vorgelegt wurde. Foto: Kay Nietfeld/dpa
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) wurde dafür kritisiert, dass ihr Entwurf zu einem verbesserten Hilfsangebot für von Gewalt betroffene Frauen jetzt erst vorgelegt wurde. Foto: Kay Nietfeld/dpa
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Gewalt gegen Frauen ist ein Massenphänomen. Der Bundestag berät über einen Gesetzentwurf, der mehr Hilfe für Betroffene sicherstellen soll. Denn bundesweit fehlen Tausende Plätze in Frauenhäusern.

Im Bundestag herrscht Einigkeit darüber, dass von Gewalt betroffene Frauen in Deutschland bessere Hilfsangebote brauchen. Ob dazu noch vor der für Februar erwarteten Neuwahl ein entsprechendes Gesetz verabschiedet wird, ist aber fraglich, wie eine Debatte dazu im Bundestag gezeigt hat. 

Ein Gesetzesentwurf von SPD und Grünen sieht ein verlässliches Hilfesystem bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt vor. Zudem soll die Prävention gestärkt werden. „Dieses Gesetz wird sicherstellen, dass Frauen die Hilfe bekommen, die sie brauchen“, sagte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne). Der Gesetzentwurf werde die Situation von Frauen und Mädchen „spürbar verbessern“.

Paus sieht Schuld für Verzögerung bei Christian Lindner

Die CDU-Politikerin Silvia Breher kritisierte den Entwurf als unzureichend. Sie bemängelte auch, dass zu viel Zeit verstrichen sei. „Wenn sie doch alle einer Meinung sind, warum haben sie diesen Gesetzesentwurf dann nicht vor einem Jahr vorgelegt?“, fragte sie. Es habe zwar lange gedauert, das sei jedoch kein Grund, es jetzt nicht zu tun, entgegnete Paus. Schuld an der Verzögerung sei der frühere Bundesfinanzminister Christian Lindner von der FDP. „Die Wahrheit ist: Das Gesetz war vorbereitet, aber der damalige Finanzminister hat diesem Gesetz nicht die Priorität eingeräumt und hat kein Geld zur Verfügung gestellt.“

Die FDP legte einen eigenen Antrag vor, in dem sie den Fokus auf Täterarbeit und Prävention legt. Nicole Bauer (FPD) wandte sich in der Debatte, in der nur Frauen ans Rednerpult kamen, auch direkt an die männlichen Abgeordneten: „Gewalt gegen Frauen ist nicht nur ein Frauenthema, meine Herren“.

Die Parteien sehen eine hohe Dringlichkeit in der Debatte zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. (Archivbild) Foto: Fabian Sommer/dpa
Die Parteien sehen eine hohe Dringlichkeit in der Debatte zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. (Archivbild) Foto: Fabian Sommer/dpa

Ariane Fäscher (SPD) forderte die Union auf, den Entwurf der Koalition zu unterstützen. Sie sagte: „Betroffenheit reicht schon lange nicht mehr aus - wir brauchen mutige politische Maßnahmen.“ Die Vorlagen der Parteien wurden nach der Aussprache zur weiteren Beratung an den Familienausschuss überwiesen. Aufgrund fehlender Plätze müssen Frauenhäuser in Deutschland täglich Frauen abweisen, die Schutz vor Gewalt suchen.

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