Fußball-Bundesliga 4:3 in der Nachspielzeit: Wolfsburg schlägt Mainz

Sebastian Stiekel, dpa
|
Von Sebastian Stiekel, dpa
| 08.12.2024 17:33 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Wolfsburger Matchwinner gegen Mainz: Der Däne Jonas Wind. Foto: Swen Pförtner/dpa
Wolfsburger Matchwinner gegen Mainz: Der Däne Jonas Wind. Foto: Swen Pförtner/dpa
Artikel teilen:

Was für ein Spektakel in Wolfsburg. Dreimal gehen die Mainzer in Führung, dreimal schlägt der VfL zurück. In der Schlussphase dreht Jonas Wind die Partie mit einem Doppelpack sogar noch komplett.

So laut war es in der Volkswagen Arena schon lange nicht mehr. Mit 4:3 (1:2) gewann der VfL Wolfsburg nach dreimaligem Rückstand gegen den FSV Mainz 05. Die Dramaturgie dieses spektakulären Spiels war am Sonntag sehr speziell: Siegtreffer in der vierten Minute der Nachspielzeit, anschließend eine lange Überprüfung durch den Videoschiedsrichter - und der Schlusspfiff des Referees kam gleich hinterher. Dreimal brachen alle Wolfsburger in Jubel aus.

Ein „unglaublich geiles Gefühl“ sei das gewesen, sagte Matchwinner Jonas Wind bei Internet-Sender DAZN. „Das sind die schönsten Siege“, kommentierte sein Wolfsburger Teamkollege Yannick Gerhardt.

Überragende Woche für Wolfsburg

Der eingewechselte Däne Wind hatte in der 84. Minute zunächst das 3:3 und in der Nachspielzeit auch noch das 4:3 erzielt. Der VfL ist mittlerweile seit acht Pflichtspielen ungeschlagen und sprang in dieser Bundesliga-Saison auch zum ersten Mal auf einen Europa-League-Platz.

5:1 bei RB-Leipzig, 3:0 im DFB-Pokal gegen die TSG 1899 Hoffenheim und jetzt dieses Spektakel: Diese Woche können sich die Wolfsburger einrahmen.

Die Mainzer hätten ihrerseits auf Platz fünf springen können. Kurz vor Schluss endete aber ihre Serie von drei Siegen nacheinander. „Total bitter“ fühle sich die Niederlage an, sagte Doppeltorschütze Paul Nebel. Auch der Mainzer Kapitän Jonathan Burkardt haderte nach dem „Auf und Ab“ mit dem Ergebnis.

Nebel (11./66. Minute) und Burkardt (39.) brachten die Gäste vor 20.036 Zuschauern dreimal in Führung. Die Wolfsburger Tore fielen durch Mohammed Amoura (19.), ein Eigentor von Andreas Hanche-Olsen (58.) und Super-Joker Wind (84./90.+4).

Neuer Mainzer Rekord-Torschütze: Jonathan Burkardt. Foto: Swen Pförtner/dpa
Neuer Mainzer Rekord-Torschütze: Jonathan Burkardt. Foto: Swen Pförtner/dpa

Burkardt zieht mit Onisiwo gleich

Mit seinem zehnten Saisontor stieg Burkardt zum neuen Bundesliga-Rekordtorschützen der Mainzer auf. Mit jetzt 33 Erstliga-Treffern zog der 24-Jährige im vereinsinternen Ranking mit dem Österreicher Karim Onisiwo gleich. „Das ist eine schöne Sache“, sagte Burkardt. „Aber jetzt tut mir erst mal die Niederlage weh.“

Das „Gute-Laune-Duell der Liga“ hatte die „Wolfsburger Allgemeine Zeitung“ dieses Spiel angesichts der Erfolgsserien beider Teams vorher genannt. Und diese Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Da Costa früh verletzt ausgewechselt

Die Mainzer waren zunächst das spielerisch bessere Team und gingen nach einem Ballverlust von VfL-Kapitän Maximilian Arnold verdient in Führung. Doch zur Realität der ersten halben Stunde gehörte auch: Bereits in der fünften Minute musste 05-Verteidiger Danny da Costa verletzt ausgewechselt werden.

Anders als die Mainzer schafften es die „Wölfe“ lange Zeit nicht, ihre starken Leistungen der vergangenen Spiele zu bestätigen. Von der Energie und Intensität dieser Mannschaft blieb eine Halbzeit lang nicht viel übrig.

Der erneute Mainzer Führungstreffer brachte wenigstens die VfL-Fans in Wallung. Nach einem Zweikampf mit Hanche-Olsen blieb Amoura in der eigenen Spielhälfte liegen, aus dieser Szene heraus fiel dann das Tor. Doch anders als es die Zuschauer sahen, hatte der Norweger den Ball und kein Foul gespielt.

Wind hadert mit seiner Jokerrolle

Umso bemerkenswerter war es, dass sich der VfL trotz der wiederholten Rückstände und der langen Pokalwoche immer wieder zurückkämpfte in dieses Spiel. Die Einwechselung von Wind hatte daran großen Anteil. Der Däne ist mit seiner Jokerrolle unzufrieden - nutzte sie aber wie schon unter der Woche beim Sieg im Pokal gegen Hoffenheim perfekt.

Seine Hereinnahme erzeugte gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit eine erste Wolfsburger Druckphase. Kurz vor Schluss schoss er nach Vorarbeit seines Landsmanns Joakim Maehle das 3:3, später dann sogar noch das 4:3. Seinen Marktwert bei internationalen Clubs dürfte das noch weiter steigern.

Ähnliche Artikel