Aurich Stadt Aurich sucht 20 Test-Radler

Doris Zuidema
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Von Doris Zuidema
| 22.04.2025 14:01 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Praxisnahen Unterricht erlebten die Schüler des Elektrotechnischen Gymnasiums der BBS 2 Aurich. Hochkonzentriert bauten sie das Innenleben der Open-Bike-Sensoren. Foto: privat
Praxisnahen Unterricht erlebten die Schüler des Elektrotechnischen Gymnasiums der BBS 2 Aurich. Hochkonzentriert bauten sie das Innenleben der Open-Bike-Sensoren. Foto: privat
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Mit dem Projekt Open-Bike-Sensor soll erfasst werden, ob Autofahrer Mindestabstände einhalten. Wer oft mit dem Rad auf verschiedenen Strecken durch die Innenstadt fährt, kann sich beteiligen.

Aurich - Dass Autofahrer Radler oft mit einem zu geringen Abstand überholen, ist ein eher subjektives Empfinden. Doch wird der Mindestabstand von 1,5 Metern innerorts und zwei Metern außerhalb geschlossener Ortschaften tatsächlich nicht eingehalten? Dieser Frage will jetzt die Stadt Aurich auf den Grund gehen. Für ein Forschungsprojekt sucht sie 20 Testpersonen, die viel mit dem Rad im Stadtverkehr von Aurich unterwegs sind.

Volker Alberts von der Stadt Aurich betreut das Projekt. Foto: privat
Volker Alberts von der Stadt Aurich betreut das Projekt. Foto: privat

Sicherheit von Radlern wird erforscht

Die Probanden bekommen ein halbes Jahr lang einen sogenannten Open-Bike-Sensor, den sie unter dem Sattel ihres Fahrrads montieren müssen. „Am besten ist es, wenn die Testpersonen ihr Fahrrad im Alltag viel benutzen und dabei verschiedenen Strecken zurücklegen, beispielsweise zum Einkaufen und zur Arbeit“, erläutert Volker Alberts. Er ist bei der Stadt zuständig für Klima, Umwelt und Verkehr.

Elektrotechnik-Schüler bauten die Sensoren

Bereits seit Dezember erstellt im Büro von Alberts ein 3D-Drucker unermüdlich Gehäuse für 20 Open-Bike-Sensoren. Zeitgleich haben Schülerinnen und Schüler des Elektrotechnischen Gymnasiums der Berufsbildenden Schulen (BBS) 2 Aurich unter der Leitung von Studiendirektor Ingo Beening das Innenleben der Sensoren entwickelt. „Die Schüler konnten alle Bereiche der Mechatronik umsetzen: löten, Platinen verdrahten, Programme zur Erfassung von Daten aufspielen, Funktionstests inklusive Kalibrierung durchführen“, berichtet Beening. Der Lehrer stand von vornherein hinter dem Projekt, denn: „Vor allem Kinder und Jugendliche nutzen häufig das Fahrrad, um sich fortzubewegen.“

Die Schüler zeigen ein mit einem Open-Bike-Sensor ausgestattetes Fahrrad. Foto: privat
Die Schüler zeigen ein mit einem Open-Bike-Sensor ausgestattetes Fahrrad. Foto: privat

Daten-Sammlung per GPS und Ultraschall

Und so funktioniert es: Der Open-Bike-Sensor ist mit GPS ausgestattet, so dass der Standort des Radlers bestimmt werden kann. Zwei Ultraschall-Sensoren messen den Abstand nach rechts –  wie weit sind parkende Autos entfernt? – und nach links – mit welchem Abstand wird der Radfahrer überholt? – sowie Zeit und Geschwindigkeit. Auf einer Speicherkarte werden die Daten gesammelt.

So wird der Open-Bike-Sensor am Fahrrad befestigt.
So wird der Open-Bike-Sensor am Fahrrad befestigt.

Stadt will Infrastruktur für Radler verbessern

Nach einem halben Jahr können die Testpersonen ihre Sensoren abmontieren und die Daten von ihrem PC aus auf eine Plattform der Stadt hochladen. Die Daten werden dann von der Behörde erfasst, kartographiert und ausgewertet. „Wir versprechen uns davon Hinweise auf Brennpunkte in Aurich. Dann können wir als Behörde überlegen, wie die Infrastruktur an den Gefahrenstellen verbessert werden kann“, erläutert Volker Alberts.

Wer sich an dem Projekt beteiligen möchte, kann sich an Volker Alberts per Telefon 0 49 41 / 12 26 04 oder per E-Mail an v.alberts@stadt.aurich.de wenden. Bevor das Forschungsprojekt startet, wird es eine Einweisung geben.

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