Aurich

Sandhäufchen auf Pflaster

| 15.05.2020 06:15 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Da wo sie sind, finden sich auch kleinere Sandhäufchen mit kreisrunden Löchern in der Mitte: Sandbienen. Nicht selten brüten die Tiere im Bereich von gepflasterten Wegen oder Grundstückseinfahrten.

Aurich. Mancher Grundstücksbesitzer hat schon mit Sorge kleine Sandhäufchen auf gepflasterten Wegen oder Grundstückseinfahrten gesehen und um die Stabilität des Untergrunds gefürchtet. Dazu besteht aber kein Anlass, teilt Rolf Runge, Vorsitzender des BUND Regionalverbandes Ostfriesland mit. Bei kleineren Häufchen mit kreisrunden Löchern handelt es sich um diese Jahreszeit wahrscheinlich um Brutröhren von Sandbienen, erläutert Runge. Diese gehörten in ihren verschiedenen Arten zu den Wildbienen und legten um diese Jahreszeit ihre Erdnester im spärlich bewachsenen Boden an. „Dabei gräbt das Weibchen bis zu 25 Zentimeter tiefe Röhren, in denen einzelne Brutzellen angelegt werden“, so Runge.

In jede Brutzelle werde ein Pollenvorrat eingebracht und darauf ein Ei gelegt. Die daraus schlüpfende Made ernähre sich dann vom Pollen und entwickele sich zu einer neuen Sandbiene, die je nach Art nach einigen Monaten oder auch erst nach einem Jahr das Nest verlasse. Da geeignete Flächen mit lückigem Bewuchs mittlerweile sehr rar geworden sind, nutzen Sandbienen auch die Pflaster-Fugen für ihren Nachwuchs, Dabei bilden manche Sandbienen-Arten regelrechte Kolonien, sodass man den Eindruck gewinnen kann, der Unterboden würde ausgehöhlt. Dies ist aber nicht der Fall, da die Brutröhren sehr schmal bleiben, teilt der BUND mit.

Sandbienen sind mit Glück bei der Pollensuche an offenen Blüten zu erkennen. Beliebt sind bei etlichen Arten Stachel- und Johannisbeerblüten oder Mahonien. Auch Glockenblumen sind sehr gefragt; diese werden häufig von einer zweiten Sommer-Generation besucht.

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