Norderney

Familie bei Wanderung von Flut überrascht

Marion Bubolz
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Von Marion Bubolz
| 29.07.2020 13:18 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Eine Familie mit zwei Kleinkindern ist auf dem Rückweg von einem Schiffswrack auf Norderney vom Hochwasser eingeschlossen worden. Sie setzten einen Notruf ab, der ein Großaufgebot von Einsatzkräften nach sich zog – doch am Ende ging alles gut.

Norderney. Im Watt östlich der Insel Norderney liegt das Wrack eines Heringsloggers, der 1967 in Seenot geriet und auf der Sandbank gestrandete. Heute ist das Schiff ein beliebtes Ausflugsziel. Für eine Familie wäre die Wanderung dorthin am Dienstagabend beinahe böse geendet. Denn sie wurden vom Hochwasser überrascht.

Wie Eilbertus Stürenburg junior, Sprecher der Freiwillige Feuerwehr auf Norderney, mitteilte, besichtigten die Eltern mit einem fünf- und einjährigen Kind das Wrack. Auf ihrem Rückweg durch die Dünen lief gegen 18.15 Uhr das Wasser allerdings immer höher auf. „Dieses Hochwasser war durch einen kräftigen Wind aus West-Nordwest auch noch 65 Zentimeter höher als ein normales Hochwasser aufgelaufen“, teilte der Sprecher mit. Dadurch sei der Wanderweg, der durch die Dünen führt, an mehreren tieferen Stellen von Wasser gefüllt gewesen. „Ganz tief ist eine Stelle, die die Insulaner Schlopp nennen“, ergänzte Stürenburg junior. Dort seien die Wanderer nicht mehr weitergekommen und hätten einen Notruf abgesetzt.

Feuerwehr brachte die Familie zurück, denn der Bus war schon weg

Die Freiwillige Feuerwehr rückte schließlich mit 23 Feuerwehrleuten und mit drei Fahrzeugen aus. Weiterhin im Einsatz waren die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger mit zwei Rettungskreuzern, die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, der Rettungsdienst und die Polizei. Auch ein Rettungshubschrauber war am Dienstag im Einsatz.

Die Einsatzkräfte fuhren den Angaben zufolge über den noch befahrbaren Teil des Strandes bis zum letzten östlichsten Punkt der Insel. Doch von der Familie sei nichts zu sehen gewesen, so der Feuerwehrsprecher. Nach einer Nachfrage bei der Leitstelle Ostfriesland sei schließlich ein anderer Standpunkt ermittelt worden, der weiter westlich auf dem mittleren Weg durch die Dünen liegt. Dort fanden die Retter die vier Personen schließlich unverletzt. Der Rettungshubschrauber wurde deshalb nicht benötigt und verließ nach kurzer Zeit die Einsatzstelle.

Die Feuerwehr nahm die Familie auf und brachte sie zum Feuerwehrhaus, denn der letzte Bus aus dem östlichen Teil der Insel war bereits vor Stunden abgefahren. Wer die Kosten für den Einsatz trägt, war zunächst unklar.

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