Emden/Berlin
Bund gibt weitere 15 Millionen Euro für Kunsthalle Emden
Bereits im November konnte sich das Museum für moderne Kunst über eine hohe Förderzusage aus Berlin freuen. Nun schließt der Bund die bisher vorhandene Finanzierungslücke für die geplante Sanierung des Touristenmagneten. Dabei stehen bestimmte Projekte im Vordergrund.
Emden/Berlin. Großer Geldsegen für die Kunsthalle Emden mitten in der Coronakrise: Das Museum bekommt vom Bund jetzt insgesamt 30 Millionen Euro für seine Sanierung. Wie die beiden Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff (SPD, Pewsum) und Gitta Connemann (CDU, Hesel) am Donnerstag mitteilten, hat der Haushaltsausschuss des Bundestages die Erhöhung der Bundesmittel um weitere 15 Millionen auf nun 30 Millionen Euro beschlossen. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Bundestag die Bereitstellung von 15 Millionen Euro beschlossen.
Ursprünglich war eine Kofinanzierung durch das Land Niedersachsen vorgesehen. In der „Bereinigungssitzung“ des Haushaltausschusses wurde nun jedoch eine Aufstockung der Bundesmittel auf 30 Millionen Euro beschlossen. Damit übernimmt der Bund 100 Prozent der Förderung, teilte Saathoff mit.
Hervorgehobene Stellung soll gesichert werden
Seit ihrer Gründung im Herbst 1986 hat die Kunsthalle nach Ansicht von Saathoff und Connemann als kultureller Leuchtturm für die ganze Region etabliert. Mit der geplanten Modernisierung solle diese hervorgehobene Stellung in Zukunft gesichert werden. Der Museumsbetrieb solle nachhaltig, inklusiv und digital werden. Es gehe außerdem um Barrierefreiheit und Energieeinsparungen.
Johann Saathoff: „Ich freue mich sehr, dass wir dafür sorgen können, dass sich die Kunsthalle weiter als Besuchermagnet für Ostfriesland für die Zukunft aufstellen kann.“ Saathoff dankte vor allem seinem Parteigenossen Dennis Rohde aus Oldenburg für dessen Einsatz als haushaltspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Als solcher habe er massiv dazu beigetragen, die weiteren Millionen nach Emden zu holen, so Saathoff.
Saathoff und Connemann setzten sich gemeinsam in Berlin ein
Gitta Connemann, als stellvertretende Fraktionsvorsitzende von CDU/CSU auch für Kunst, Kultur und Medien zuständig, sagte: „Die Kunsthalle Emden ist ein Kulturleuchtturm für ganz Ostfriesland. Gerade für eine ländliche Region ist diese Qualität herausragend. Das rechtfertigt ein außergewöhnliches Engagement des Bundes.“
Connemann bedankte sich bei Saathoff für das Miteinander: „Gerade in der Coronakrise ist es wichtig, an einem Strang zu ziehen. Denn Kunst und Kultur erleben gerade schwerste Zeiten. Auch die Kunsthalle bekommt das zu spüren. Umso wichtiger ist Planungssicherheit.“
Kunsthallen-Sprecherin Ilka Erdwiens teilte mit, die positive Nachricht habe das Team wie aus heiterem Himmel getroffen. Direktor Michael Kühn erklärte: „Das ist eine unglaubliche Nachricht in dieser schweren Zeit. Mit Beginn der Pandemie war uns klar, dass die ursprünglich notwendige Gegenfinanzierung sehr schwer werden würde. Wir sind vollkommen begeistert von diesem starken Signal aus Berlin. Es zeigt den Stellenwert der Kultur und weist auf die Zeit nach Corona.“
Eske Nannen betont: „Geld wäre sonst an andere Orte geflossen“
Kunsthallen-Mitgründerin und Aufsichtsratsvorsitzende Eske Nannen wertet die Förderung als Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit, die das Museum in über 30 Jahren geleistet habe. Der Geldsegen sei eine „deutliche Botschaft an die vielen Menschen und Institutionen, die uns seit nunmehr 34 Jahren unterstützen“, darunter auch das Land Niedersachsen und die Stadt Emden.
Damit werde ihnen von höchster Ebene bestätigt, dass die Förderung des laufenden Betriebs auf Dauer sinnvoll und nachhaltig ist.
Eske Nannen betonte zugleich: „Bei dieser Bundesförderung handelt es sich ausschließlich um Mittel für Kultur. Wären sie nicht nach Emden gegangen, stünden sie für kein anderes Vorhaben hier zur Verfügung. Dann wären die Mittel an ein Kulturprojekt anderswo, vermutlich in einem anderen Bundesland, gegangen.“